Feuerwehr-Hilfsaktion „Sie löschen und löschen und löschen“

Luca Fiekers von der Jugendfeuerwehr Kaltennordheim, Kreisbrandmeister Thomas Ritz, Gerätewart Günter Bahn und Jugendwart Andreas Filler vor dem Kaltennordheimer Gerätehaus: Hier wurde der Transporter beladen. Foto: /Iris Friedrich

Schläuche, Armaturen, Helme, Einsatzkleidung – der ukrainische Zivilschutz braucht derzeit alles. Im Kreisbrandmeister-Bereich von Thomas Ritz in der Rhön ist jetzt Hilfsmaterial gesammelt worden.

 
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Feuerwehr ist in der Ukraine anders organisiert als in Deutschland, sagt Kreisbrandmeister Thomas Ritz aus Stedtlingen. Meist gibt es nur in größeren Städten professionell ausgerüstete Feuerwehren. Im Moment ist die Situation besonders schlimm: An vielen Stellen sind durch den Krieg entstandene Brände zu löschen – und es fehlt an Material. Die Firma Brandschutz-Müller aus Günthersleben, Partner auch für die Feuerwehrausrüstung der Rhön, hat darum zu einer Spendenaktion aufgerufen. Dieser haben sich die Feuerwehren aus der Vorderen und Hohen Rhön angeschlossen. Die Firma selbst spendet ein Fahrzeug, Tragkraftspritzen, Rettungsgeräte und andere Ausrüstung. Gemeinsam mit @fire organisiert sie einen Spendentransport, der am 11. März nach Polen in ein Verteilerzentrum geht.

In dem Aufruf hieß es: „Bitte prüft, welche Ausrüstung ihr für den guten Zweck abgeben könnt. Den Menschen in der Ukraine rennt die Zeit davon.“ Der ukrainische Katastrophenschutz hatte um Hilfe gebeten: Dringend benötigt werden Schutzausrüstung, Löschgerät und Verbandmaterial, weiter alles, was zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur dient, wie zum Beispiel Stromerzeuger. Und so haben die Rhöner Feuerwehren von Hermannsfeld bis zum Kaltennorheimer Ortsteil Fischbach ihre Bestände durchforstet. „30 Schläuche, weiter Armaturen wie Saugkörbe, Strahlrohe, Zumischer für Schaum, Helme, Schaumbildner, Atemschutzgrundgeräte und Einsatzjacken kamen zusammen“, sagt Thomas Ritz, der gemeinsam mit dem Stedtlinger Gerätewart Raimo Kirchner im Feuerwehrbus von Hermannsfeld in dieser Woche alles einsammelte. Neben den Spenden der Rhönblick-Feuerwehr lud er auch in Mittelsdorf, Oberkatz und Kaltennordhein Gerät ein, das in der Ukraine noch gute Dienste tun kann. „Der ukrainische Katastrophenschutz hat Verbindungsstücke, sodass die hiesigen Schläuche und Aggregate genutzt werden können“, erklärt er. Denn das benutzte System ist in der Ukraine ein anderes als hierzulande.

In Kaltennordheim am Gerätehaus war der Bus der Hermannsfelder dann gut gefüllt. Stadtbrandmeister Daniel Fiekers, Gerätewart Günter Bahn und Jugendwart Andreas Filler beluden gemeinsam den Transporter, den Thomas Ritz am folgenden Tag nach Günthersleben brachte, von wo der Konvoi von Brandschutz-Müller alles weitertransportiert. An Bord hatte er auch Verbandskästen, die der Schilderladen Kroschke aus Meiningen gespendet hat.

„Alle Achtung vor dem, was die Feuerwehrleute und der Zivilschutz in der Ukraine derzeit zu leisten haben“, sagt Thomas Ritz. „Sie löschen und löschen und löschen – und das unter eigener Lebensgefahr angesichts des russischen Beschusses.“ Vor dem Feuerwehrgerätehaus haben die Kaltennordheimer Kameraden als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine die blau-gelbe Fahne gehisst. Und auch bei der Ausbildung der Jugendfeuerwehr, die am Mittwoch stattfand, war das Thema Ukraine-Hilfe eines, über das die alten Hasen der Brandbekämpfung mit dem Feuerwehrnachwuchs gewiss gesprochen haben.

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