Feuerwehr-Fest Linsenhof Alte Schätze als Attraktion zum Sommerfest

Beinahe hätten die Corona-Einschränkungen den Feuerwehrverein Linsenhof zum Aufgeben gezwungen. Nun jedoch wurde wieder gefeiert. Und zwar mit erneuerter Mannschaft.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Nach zwei Jahren Zwangspause konnte der Feuerwehrverein „Freunde und Förderer der Feuerwehr Suhl Linsenhof “ am Samstag endlich wieder sein Sommerfest ausrichten. „Es war eine schlimme Zeit für uns“, erinnert sich Vereinschef Horst Frauenberger an die zurückliegenden Corona-Jahre. „Wir standen direkt vor der Auflösung. Viele Mitglieder sind abgesprungen. Zum Schluss waren wir nur noch zu acht.“

Mit viel Überzeugungsarbeit ist es gelungen, die gelichteten Reihen wieder aufzufüllen. Geholfen hat dabei, „...das wir an den Freitagen versucht haben, das Leben im Vereinshaus zu erhalten“, erklärt Horst Frauenberger. Allein in den letzten drei Monaten seien auf diese Weise fünf neue Mitglieder zum Verein dazu gestoßen. Jetzt hat die inzwischen wieder 17-köpfige Mannschaft bewiesen, dass sie noch Feiern ausrichten kann, wie man sie von vor Corona gewohnt war.

Seit 46 Jahren ist Horst Frauenberger selbst schon bei der Feuerwehr. Inzwischen gehört er zur Alters- und Ehrenabteilung. Schon so lange er sich zurückerinnern kann, wurde bei der Feuerwehr Linsenhof gefeiert. Früher sei das immer zu Pfingsten gewesen. Nun also im Sommer. Und nachdem im Jahr 2007 der komplette Löschzug der Linsenhofer aufgelöst und in die Hauptwache der Suhler Feuerwehr gezogen ist, habe man halt aus der Not eine Tugend gemacht. Sprich: Den Verein gegründet. Dieser kümmert sich um den Erhalt des Gerätehauses und des von der Stadt gepachteten Grundstücks. Immerhin gilt es, die historischen Schätze, um die andere Feuerwehren die Suhler beneiden, zu verwahren und zu erhalten.

Dazu gehören uralte Spritzen aus Holz, die einst in den verschiedenen Ortsteilen der Stadt im Einsatz waren. Die älteste, eine Doppelhubspritze, stammt aus dem Jahr 1768. Sie war auf dem Linsenhof stationiert. Aus 1901 stammt eine Tragspritze, die von vier Männern getragen werden musste. Und ein Kleinlöschfahrzeug B 1000, das früher der heutige Vereinschef persönlich gefahren hatte, wurde so, wie alle anderen Raritäten auch, zum Sommerfest im Freien ausgestellt. Horst Frauenberger erinnert sich noch sehr genau daran, dass das Fahrzeug, wenn es voll bestückt war, nur noch etwas schneller als im Schritttempo vorankam. Als einstiger Maschinist kann er nach wie vor die eingebaute Tragkraftspritze und ihre Funktionsweise ganz genau erklären. Was man einmal gelernt hat, das vergiss man eben nicht.

Während also vor allem die Männer die alte Technik bewunderten, haben die kleinen Gäste des Sommerfestes die Hüpfburg erobert. Mit Eierlaufen, Schuhweitwurf und Tauziehen waren sie zudem bestens beschäftigt, sodass Eltern und Großeltern in aller Ruhe bei einem Kaffe oder Bier in Ruhe zusammen sitzen konnten.

Autor

Bilder