Feuer bei Viba Brand am Viba-Röstofen: Wehren verhindern das Schlimmste

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In der Produktionsstätte der Viba sweets GmbH hat am Dienstag der Röstofen gebrannt. Über 40 Einsatzkräfte hatten das Feuer in Rekordzeit gelöscht. Es hätte aber keine fünf Minuten später sein dürfen.

 
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Floh-Seligenthal - Aufregung auf dem Gelände der Viba sweets GmbH in Floh-Seligenthal. Wie die Sprecherin des Unternehmens, Claudia Czerjàk, mitteilt, hat am Dienstag der Röstofen in der Produktionsstätte gebrannt. Gegen 12.30 Uhr wurde der Brand intern entdeckt. „Es schlugen Flammen aus dem Produktionsgebäude und Rauch war zu sehen“, so Czerjàk. Alle Mitarbeiter in der Produktion, der Verwaltung und im Shop, insgesamt 75 Menschen, wurden aus dem Gebäude evakuiert. Niemand sei nach bisherigem Stand verletzt worden. Ein Notarzt war trotzdem vor Ort. Wie auch die Feuerwehr, die den brennenden Ofen löschen konnte.

Die Feuerwehr wird um 12.40 Uhr alarmiert und rückt mit 36 Einsatzkräften und allen vier Wehren aus Floh, Seligenthal, Struth und Kleinschmalkalden in Windeseile an. Bereits um 13.14 Uhr ist der Brand unter Kontrolle, um 13.40 Uhr ist das Feuer aus, sagt Ortsbrandmeister Michael Eck nach dem Einsatz. Betroffen sei genau genommen der Filter des Ofens. Als die Wehren eintreffen, hat sich das Feuer bereits bis in die zweite Etage gefressen.

„Wir haben die Schmalkalder Drehleiter angefordert, weil wir befürchten mussten, dass das Feuer auf das Dach und die Dachdämmung übergreift. Das war dann glücklicherweise nicht der Fall, aber es hätte keine fünf Minuten später sein dürfen. Dann wäre der Schaden immens höher gewesen“, erklärt Eck am Telefon. Neben den sechs Schmalkalder Kameraden sind auch Kreisbrandmeister Matthias Kind und Enrico Endter vom A-Dienst des Katastrophenschutzes des Landkreises vor Ort. Das Bedeutsame an der Besetzung – und ein Grund für den schnellen Erfolg – sind aber die 14 Atemschutzgeräteträger. „Das ist für die Uhrzeit sehr gut. Vielen Dank auch an die Schmalkalder und vor allem auch an das Viba-Team für die sehr gute Verpflegung“, sagt Michael Eck.

Der Floher Staffelführer Jens Schneider hat die Idee dazu: Nach der Hitze des Gefechts bringen Andrea Ritzmann und Stephanie Gandera die willkommene Abkühlung: Die Einsatzkräfte können sich Viba-Nougat-Eis aus den Körben der Mitarbeiterinnen angeln. „Das hat man nicht alle Tage“, so Eck.

Herz der Firma getroffen

Im Unternehmen sitzt der Schock dennoch erst mal tief, wenn auch die erste Reaktion Erleichterung ist: „Hauptsache, es ist niemand zu Schaden gekommen. Alles andere lässt sich reparieren“, sagt Corinna Wartenberg aus der Geschäftsführung auf Anfrage. Allerdings sei der Röstofen ein hochwertiger und der ganze Stolz des Unternehmens. Viba als Süßwarenproduzent, der seine Haselnüsse selbst röstet, das sei fast ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche. „Das tut uns wirklich gerade sehr weh und es ist auch noch nicht absehbar, wann wir den Röstofen und die benachbarte Nougatmasse-Fertigung wieder in Betrieb nehmen können“, bedauert Corinna Wartenberg. Der genaue Schaden lasse sich derzeit noch nicht beziffern.

Die anderen Bereiche haben die Produktion unterdessen wieder aufgenommen. Nach Kohlenmonoxidmessungen durch die Feuerwehr seien die anderen Bereiche wieder freigegeben worden, schon die Spätschicht arbeitete wieder. Floh-Seligenthal ist der Hauptsitz des Süßwarenunternehmens, das vor allem durch seine Nougatprodukte deutschlandweit bekannt ist und in Schmalkalden die Viba-Nougatwelt mit Schauwerkstatt, Gastronomie und Shop gebaut hat.

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