Die tauchte er ins Wasser ein und schwupp – schon hatten die Kinder ein paar Wassertropfen abgekriegt. Für Spaß war gesorgt. „Das hier war früher ein Badebrunnen“, erklärte er. Unter Obhut des Baders hätten die Ritter früher so manches Bad genommen.
So ein Bader sei der „Medizinmann des armen Mannes gewesen“. Er habe Haare geschnitten, Knochen eingerenkt und sogar vorm Zähneziehen sei er nicht zurück geschreckt. Plötzlich hielt der Vogt eine Otter in seinen Händen. Glücklicherweise war sie aus Holz. In grauen Vorzeiten stahl ein Bösewicht aus Schmalkalden dem Tier angeblich die Krone.
Die Otter trommelte sämtliches kriechende Getier zusammen und jagte es kurzerhand hinter dem Dieb her. Der aber war schneller. Als die kriechende Schar in Schmalkalden ankam, waren die Stadttore längst geschlossen. Zum Glück – ansonsten gäbe es die „Goldene Krone“ heute nicht. Gerade mit derlei Sagen, Geschichten und Anekdoten gelang es dem Burgvogt, die Kinder in seinen Bann zu ziehen. Waren sie Sekunden vorher noch unaufmerksam, gaben sie keinen Laut mehr von sich, sobald der edle Vogt erzählte.
Dass man über den Schlossberg hinauf zur Hallenburg stieg, war Ehrensache. Da störte nicht mal der einsetzende Regen. „Wir grüßen die Baumeister“, schrien Burgvogt und Kinder oben auf dem Plateau. Man war bester Stimmung. Der Ferientag war gelungen. Der Burgvogt freute sich. Insgesamt waren alle froh, endlich wieder aus der Schule raus in die Stadt zu dürfen. Die Herbstferien aber haben noch weitaus mehr zu bieten. Sport und Spiel in der Haseltal-Halle, Kino mit Popcorn in der Schule, Kegeln und eine Wanderung mit Drachensteigen sind geplant. Außerdem hat sich in der zweiten Ferienwoche der Märchenerzähler Leo Fabelstein angesagt.
Zum Knüllfeld soll gewandert werden und auch einen Kreativtag wird es noch geben. Beendet werden die Herbstferien in der Haseltal-Schule mit einem Ausflug ins Spieleparadies nach Emleben.