Meiningen/Hermannsfeld - Noch ist es nicht wieder möglich, große Feste oder reguläre Gottesdienste zu feiern, noch nicht einmal in Ausflugsgaststätten einzukehren. Die üblichen Traditionen, die an Christi Himmelfahrt – für viele auch Vatertag – gepflegt werden, waren daher am Feiertag erneut schwierig umsetzbar. Doch inzwischen ist man ja durchaus coronakrisenerprobt und macht auf kreative Weise das Beste aus dem Möglichen. Mit kleinen Gottesdiensten im Grünen zum Beispiel. Freilich nicht so groß, wie sonst an der Oberwallbachsmühle, zu der die Ausflügler von nah und fern pilgern. Doch im frühlingshaften Kirchgarten vor der Kirche in Dreißigacker, im Damenstift-Garten in Wasungen und noch an mehreren anderen Orten der Region gelang es den Akteuren durchaus, eine entspannt-festtägliche Gottesdienst-Atmosphäre zu schaffen. In Dreißigacker teilte das Vorbereitungsteam unter freiem Himmel goldige Schokotaler an die fast 40 Gottesdienstbesucher aus. Religionspädagogin Christiane Müller-Abt hieß alle „herzlich willkommen in diesem wunderbaren Grün und Blüh“ und freute sich, „dass uns der Himmel hold ist und es nicht regnet“. In einem Anspiel wurde die Legende vom Hirten dargestellt, der eine Wunderblume, ein Vergissmeinnicht, geschenkt bekommt, auf seiner Wanderung einen Goldschatz in einer Felsenhöhle findet und darüber das für ihn Wichtigste verliert: seinen Hirtenstab mit der daran befestigten Blume. Der Schatz stürzt in die Tiefe – wie gewonnen, so zerronnen. Christiane Müller-Ab ging später mit einer Schatzkiste durch die Reihen und sammelte, was die Besucher zu geben bereit waren, ein. „Wenn wir nur Schätze ansammeln, Wertvolles anhäufen, die Hände voll sind, dann ist kein Platz mehr für anderes. Dann geht es uns wie dem Wanderer, der die Hände voll hat und das Beste vergisst. Wir sollten uns die Hände frei halten für die wichtigen Dinge“. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Meininger Posaunenchor.