Familienfest in Ernstthal Mondstürer drei Tage lang im Feiermodus

Doris Hein

Den Mond haben sie – wieder einmal – nicht heruntergestürt. Am Wochenende hatten Groß und Klein viel Spaß beim Mondstürerfest.

Jongleur Leinado aus Gräfenthal beeindruckte die Zuschauer mit zahlreichen Kunststücken. (Nicht nur) für seine Nummer mit brennenden Fackeln und Einrad hatte er sich Unterstützung aus dem Publikum geholt. Foto: dh

„Stier mein Mond ro, der dort am Himmel thront, am Pappenheimer Berg so wunnerschee, so wunnerschee...“ Dieser musikalischen Aufforderung versuchte am Wochenende keiner so wirklich nachzukommen. Trotzdem lockte das traditionelle Mondstürerfest zahlreiche Gäste aus Nah und Fern ins Mondstürerdorf, wo sie von Freitag bis Sonntag kräftig mitfeierten.

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Ganze drei Schläge brauchte Lauschas Stadtoberhaupt Christian Müller-Deck am Freitagabend beim Bieranstich, dann floss der Gerstensaft und das Fest konnte beginnen. Für die passende musikalische Unterhaltung sorgte Entertainer Carsten Kirsch.

Der Samstag gehörte zunächst den Fans historischer Fahrzeuge, bevor am Abend die Band „Dice 13“ zum Tanz aufspielte. Auch wenn die Musik später als geplant startete, war doch das Zelt „rappelvoll“ und die Tanzfläche gut besucht.

Zum musikalischen Frühschoppen am Sonntagvormittag war einmal mehr das Können der Musiker von der Lauschaer Stadtkapelle gefragt. Sie sorgten mit abwechslungsreichen Klängen für Stimmung und gute Laune auf dem Dorfhüttenplatz. Zum Mittagessen musste niemand das Festgelände verlassen, um zu Hause am Kochtopf zu stehen. Die Fleischerei Koch wartete mit Rouladen und Klößen auf, und auch sonst gab es reichlich leckere kulinarische Angebote von Rostbrätchen, Bratwürsten und Klopsen über Fischbrötchen und selbst gebackene Kuchen bis hin zum Softeis mit und ohne Topping. Dabei waren verschiedene Vereine beteiligt. So sorgten Fußballer und Kegler am Freitag an der Theke dafür, dass niemand durstig heimgehen musste. Am Samstag hatte der Feuerwehrverein beim Kuchenverkauf und am Rost den Hut auf und am Sonntag kümmerten sich die Ernstthaler Mondstürer und Oldtimerfreunde ums kulinarische Geschehen, während der Förderverein Ernstthal als Organisationsteam fungierte.

Zum Familiennachmittag kamen keineswegs nur Ernstthaler vorbei. Da waren etwa Anni und Leni aus Neuhaus, die sich ein Autogramm von der Glasprinzessin mitnahmen. Oder Erni Luise Schaffenberg, die als Erni Böhm lange Jahre in Ernstthal, oberhalb von Gasthaus „Dores“ zu Hause war und zweimal im Jahr aus Monheim am Rhein in ihren Heimatort zurückkehrt, eben auch zum Mondstürerfest. Auch Antonia, Henriette und Charlotte aus Schalkau nutzten den Besuch bei den Großeltern in Neuhaus am Rennweg am Sonntagnachmittag für einen Abstechern nach Ernstthal. Beim „Kreativteam“ ließen sie sich von Rita Scheler-Hirsch, Yvonne Gutheil und Antonia Haasen „verschönern“ – mit fantasievollen Schminkemotiven fürs Gesicht und ausgefallenen Frisuren. Auch Glasprinzessin Rachel I. wurde von Gutheil passenderweise mit einem Mondmotiv aufgehübscht, bevor sie Autogrammkarten verteilte und auf Wunsch für Erinnerungsfotos posierte.

Dank gutem Wetter war die große Hüpfburg, die der Förderverein Ernstthal unlängst angeschafft hatte, stets gut genutzt. Jede Menge guter Unterhaltung sowie zahlreiche Angebote zum Mitmachen gab es zudem am Sonntagnachmittag, als die Organisatoren zum Familienfest eingeladen hatten

So wartete die Firma BA Spieltraum aus Steinach mit einer Vielzahl plüschiger Gesellen auf, die man vor Ort erstehen und selbst ausstopfen konnte. Luka beispielsweise hatte sich für eine Fledermaus entschieden. Aber auch ein Pterodaktylus und andere Vertreter der Saurierfamilien waren im Angebot. Ebenso vielfältig waren die Tiere aus dem 3D-Drucker, die Isabella Renner mitgebracht hatte. Neben schillernden Drachen, Eichhörnchen, Schildkröten und Nilpferden gab es an ihrem Stand auch hübsche Gestecke aus Seifen-Blumen.

Tanzalarm war bei den kleinen und großen Hüttengeistern angesagt, die mit Flummi- und Wellermann-Tanz und mehr für Stimmung sorgten. Jongleur Leinado jonglierte mit Bällen, Schwertern, Keulen und flammenden Fackeln.

Ortsteilbürgermeisterin Kerstin Müller-Litz zog am Ende ein positives Resümee. Mit den Besucherzahlen könne man zufrieden sein. Die Angebote sollen künftig noch erweitert werden. Nach der finanziellen Auswertung wird das eingenommene Geld nicht etwa „verfeiert“, sondern in weiteres Equipment für die Veranstaltungen im Ort investiert. Einziger Wermutstropfen war die Überschneidung des Festes mit der Schaumparty. Doch darüber will man mit der Schaumtanzunion noch einmal ins Gespräch kommen.