Die Ernährungsexpertin sieht noch einen weiteren möglichen Nachteil von Natursalzen: Sie seien oft deutlich grobkörniger als Speisesalz. Das könne Menschen dazu verleiten, größere Mengen zu sich zu nehmen - vor allem, wenn das Salz auch noch als gesundheitsfördernd beworben werde. "Wir essen sowieso alle viel zu viel Salz", betont Schryro. Sechs Gramm pro Tag empfiehlt die DGE.
"Vor dem Nachsalzen immer zuerst das Essen probieren und Speisen mit Gewürzen und Kräutern verfeinern", rät Ernährungswissenschaftlerin Restemeyer. So könne Salz eingespart und der Eigengeschmack der Speisen unterstrichen werden. "Verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin, dass Gerichte salziger schmecken, wenn das Salz darin nicht so gut verteilt ist und die Körnergröße etwas gröber ist."
Gesundheitseffekt als Verkaufsargument
Ein vermeintlicher Gesundheitseffekt als Verkaufsargument - ist das überhaupt erlaubt? "Die Werbung ist immer dann unzulässig, wenn vermittelt wird, dieses Salz sei für eine gesunde Ernährung wichtig", sagt Schryro.
Die Verbraucherzentrale warnt in diesem Zusammenhang auch vor einer bestimmten beworbenen Variante: Salz als Sole aufgelöst zu trinken. Dazu raten einige Anbieter - das Salzwasser solle den Blutdruck senken. Tatsächlich aber könne zusätzliches Salz bei empfindlichen Menschen den Blutdruck eher noch erhöhen, schreiben die Verbraucherschützer.