Fairtrade-Aktion in Ilmenau Fairtrade-Aktion weist auf nachhaltiges Handel hin

Karl-Heinz Veit

Die Fairtrade Steuerungsgruppe Ilmenau machte am Samstag in der Ilmenauer Lindenstraße auf ihre Arbeit aufmerksam. Die Aktion stand unter dem Motto „Regional – nachhaltig – fair – handeln“.

 
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Ilmenau - Lange Zeit musste die Fairtrade Steuerungsgruppe der Fairtrade Stadt Ilmenau warten, um mit einer öffentlichen Präsentation und Informationsveranstaltung auf die Straße und somit unters Volk zu gehen.

In der Stadtverwaltung und wenn sich die Stadträte zur Sitzung treffen, wird Fairtrade Kaffee getrunken, fair gehandelte Bananen gibt es in den hiesigen Supermärkten zu kaufen, im Bioladen „Sonnenblume“ in der Poststraße ist das Fairtrade Produktangebot recht breit und wer im „Eine Welt Laden“ bei Thiery Ahodi reinschaut und kauft, bekommt frisch gerösteten Kaffee aus Guatemala. Dieser wird von Kleinbauern geerntet und zu fairem Preis von deren Kooperative gekauft. Diese Kaffeebohnen sind nicht Tag für Tag von Kinderhänden gepflückt worden. „Mit dem zu fairen Preisen gehandelten Kaffee bleibt den Bauern dort genug Geld übrig, um ihre Kinder zur Schule zu schicken, wo sie hingehören und nicht in die Kaffeeplantagen“, erklärt Oswald Kowalski, der zur Steuerungsgruppe gehört und den Informationsstand am Samstagmorgen in der Lindenstraße gemeinsam mit Volker Fölsche, Karl-Heinz Kerntopf und weiteren Helfern aufbaut.

„Regional – nachhaltig – fair – handeln“ ist das Motto der bürgernahen Aktion. An dieser beteiligen sich Ilmenauer Geschäfte wie der „Second Hand Shop Debertshäuser“ in der Lindenstraße mit einer bunten Vielfalt an gebrauchter und weiter verwendbarer Oberbekleidung. „Um eine Tonne Textilien herzustellen, werden 200 Tonnen Trinkwasser benötigt. Da versteht es sich von selbst, dass das Herstellen von kurzlebigen Wegwerftextilien zu billigsten Preisen, die nur dank Sklavenarbeit in Asien, aber auch mitten in London in alten Fabrikhallen (Stundenlohn 3,50 Euro) hergestellt werden, zu den größten Ungerechtigkeiten unter Menschen, einschließlich Umweltsünden gehören“, erklärt Oswald Kowalski.

Weitere Probleme, die, wenn die Erde auch fürderhin bewohnbar bleiben soll, sind für die Fairtrade- und Umweltaktivisten der Verpackungsmüll, das viel zu geringe Recycling- Aufkommen und die langen Transportwege, teils sogar mit dem Flugzeug, um Waren an die Käufer zu bringen. „Wir befürworten das Prinzip der Regionalität von der Erzeugung der Produkte bis hin zum Endverbraucher und das nach Möglichkeit bei sparsamster Verpackung“, meint Volker Fölsche. Demzufolge begrüßt die Steuerungsgruppe die baldige Eröffnung eines „Unverpacktladens“ in Ilmenau in der Friedensstraße 5, der sich „lose & lecker“ nennt. Im Laufe des Samstages nahm manch einer die gute Gelegenheit wahr, sich über Fairtrade und alle jene Fragen zu informieren, die unsere Ressourcen schonen und dabei einer Wegwerfmentalität mit grenzenloser Profitgier den Kampf ansagen.

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