Fahrzeugmuseum Mit AWO & Co. zu den WM-Sportstätten

Im Fahrzeugmuseum bei Hartmut Göbel (links) und Thorsten Orban laufen die Fäden zur Organisation der 14. Oldtimerfahrt zusammen. Foto: Georg Vater

Unter dem Motto „Simson und Sport“ führt die diesjährige Oldtimerfahrt des Fahrzeugmuseums unter anderem zu den Wintersportstätten nach Oberhof. Eine Hommage an die Biathlon- und Rennrodel-Weltmeisterschaften, die 2023 dort ausgetragen werden.

 
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Noch ist ein knappes halbes Jahr Zeit bis zur Doppelweltmeisterschaft in Rennrodeln und Biathlon in Oberhof, doch im Suhler Fahrzeugmuseum hat man das Großereignis, das in die ganze Region bis hinunter nach Suhl strahlen soll, schon fest im Blick. „Wir haben als Motto der diesjährigen Veranstaltung ,Simson und Sport‘ gewählt, um zu zeigen, wie eng Winter- und Motorsport auf höchstem Niveau in Suhl und Umgebung miteinander verknüpft sind“, sagt Hartmut Göbel. Der Vorsitzende des Fördervereins Fahrzeugmuseum hat gemeinsam mit Museumsleiter Thorsten Orban eine Strecke ausgetüftelt, die genau das in der Praxis verbindet. Die etwa 70 teilnehmenden historischen Zweiräder und ihre Fahrer kommen auf ihrer Fahrt von Suhl über Schmiedefeld und den Rennsteig unter anderem an die weltbekannten Wintersportanlagen nach Oberhof, die im kommenden Winter WM-Gastgeber sind. Weiter geht es dann durch den Haselgrund und Steinbach-Hallenberg, Zella-Mehlis, Benshausen und Schwarza über den Kleinen Thüringer Wald zum Simson-Gewerbepark, wo die Teilnehmer „über dem Simson-Gewerbepark“, wie es in der Einladung geheimnisvoll heißt, eine ganz besondere Wertungsprüfung erwartet. Mehr möchten weder Göbel noch Orban im Vorfeld verraten.

Um 10 Uhr wird Oberbürgermeister An-drè Knapp am 3. September vor dem Suhler Rathaus den Startschuss für die Oldtimerfahrt geben, die bereits zum 14. Mal ausgetragen wird und ihren Ursprung in einer langjährigen Teilnahme von Mannschaften des Fahrzeugmuseums Suhl an den im Zweijahresrhythmus stattfindenden ADAC-Moto-Classic-Veranstaltungen hat. „Es lag nahe, sich der Tradition des Suhler Motorradbaus zu verpflichten und eine eigene Veranstaltung ins Leben zu rufen“, erinnert sich Hartmut Göbel.

Immer mehr Simsons im Feld

Eine wichtige Rolle habe dabei natürlich der Bekanntheitsgrad Suhler Vorkriegsmotorräder gespielt. „ Haben doch solche Typen wie Krieger&Gnädig, Rennsteig, Schilling, Zehner aber auch Konfektionsmotorräder wie BSW und BWS zeitweise das europäische Spitzenniveau mitbestimmt. Bekannt ist beispielsweise der erstmalige Serieneinsatz eines Kardanantriebes in Deutschland durch Krieger&Gnädig aus Suhl. BMW in München zog kurz darauf nach“, erzählt der Oldtimerexperte.

Lag der Schwerpunkt der Oldtimerfahrt bis vor einigen Jahren vorwiegend bei Vorkriegsfahrzeugen, so werden es mehr und mehr auch Simson-Zweiräder, die sich ins Teilnehmerfeld mischen. Zugelassen sind Motorräder aller Typen und Klassen, welche das Mindestalter für historische Fahrzeuge von 30 Jahren erreicht haben.

Eine der wenigen noch existierenden Simson Supra-Limousinen und ein ehemaliges Regierungsfahrzeug vom Typ Tatra 603 werden den Zweirädern ihre Ehre erweisen und das Fahrerfeld ein Stück der Strecke begleiten, blicken Göbel und Orban voraus. „Es lohnt sich also, an der Strecke oder vor dem Start auf dem Platz der Deutschen Einheit oder im Steinweg zu sein“, sagen sie.

Denn vor dem Start am Alten Rathaus werden die Oldtimer auf dem Platz der Deutschen Einheit präsentiert und ab 9.45 Uhr von dort im Schritttempo durch die Fußgängerzone Steinweg zum Markt fahren. „Zuschauer und Oldtimerfans können sich auf ein rollendendes Museum freuen, denn es werden Fahrzeuge dabei sein, welchen man ansonsten nur im Fahrzeugmuseum besichtigen kann“, sieht es Thorsten Orban.

Bundesweite Nennungen

Natürlich kommt auch der Wettbewerbscharakter nicht zu kurz und die begehrten Pokale werden nach fünf Wertungsprüfungen vergeben. Damit es gerecht und exakt nach den Regeln zugeht, stehen dem Organisationsteam mit 25 Ehrenamtlichen unter anderem Gisela Büttner und Horst Geißenhöner aus der traditionellen Suhler Geländesportszene zur Verfügung. Gisela Büttner ist dieses Jahr bereits zum 14. Mal dabei. Sie war bereits 1964 zur Six-Days in der Wettkampfleitung tätig. Damals fuhr sogar Hollywood-Legende und Western-Star Steeve Mc Queen durch Heinrichs, Mäbendorf, Zella-Mehlis und Oberhof  …

Auch wenn solch prominente Namen nicht in der diesjährigen Teilnehmerliste stehen, so hat sich diese doch bereits gut gefüllt. „Es sind bundesweite Nennungen dabei. Die Fahrzeugpalette reicht von A wie AWO bis Z wie Zündapp, von 50 bis 500 Kubikzentimeter Hubraum“, sagt Hartmut Göbel. Für Simson-Mopeds ist sogar eine Sonderwertung ausgeschrieben. Wer auch solch ein Schätzchen besitzt und gerne dabei sein möchte, der kann sich noch bis zum 15. August anmelden.

Wintersportausstellung im Museum

„Wir werden aber auch kurzentschlossene Oldtimerfans aus der Region, die bis 9 Uhr am Fahrzeugmuseum sind, nicht abweisen“, machen die Organisatoren deutlich. Die Nenngebühr beträgt dann 50 Euro.

Als einen besonderen Beitrag zur regionalen Zusammenarbeit aus Anlass der Doppel-WM in Oberhof gestaltet das Fahrzeugmuseum zudem eine Sonderausstellung zum Thema „Simson und Wintersport“, die am 1. September, also zwei Tage vor der Oldtimerfahrt, im Fahrzeugmuseum feierlich eröffnet wird und bis Mai 2023 zu sehen sein wird.

Ausschreibung und Nennformular im Internet unter

www.fahrzeug-museum-suhl.de

Telefon (03681)70 50 04

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