1939 waren Juden aus Gehaus und nach dem Frankreichfeldzug im Mai/ Juni 1940 auch französische Kriegsgefangene zum Straßenbau bei Helmers am „Abtswald“ eingesetzt. Einheimische nennen noch heute den von ihnen bearbeiteten Straßenabschnitt „Franzosenküppel“.
2017 wurde der Straßenbereich nahe der „Hessengrenze“ aufwändig durch etagenweise eingebrachte perforierte Kunststoffmatten gegen ein Abrutschen stabilisiert.
Doch warum bezeichnet man die Flurmarken an der Straße als „Abtswald“ und „Hessengrenze“?
Der „Abtswald“ gehörte seit dem Hochmittelalter zum Kloster, später zur Vogtei Herrenbreitungen in der Herrschaft Schmalkalden. Letztere kam mit dem Aussterben der Henneberger Grafen 1583 als Exklave im wettinischen, ab 1660 ernestinischen Sachsen vollständig zur Landgrafschaft Hessen.
Dauernde Konflikte
Die Grenze des hessischen „Abtswaldes“ zu Sachsen kreuzt etwa 400 Meter hinter dem Helmerser Ortsausgangsschild von Norden her die Straße und verläuft dann südlich der Trasse in Richtung Wernshausen. Ein am nördlichen Straßenrand stehender Sandstein mit Inschrift markiert heute noch die „Hessengrenze“.
Dass eine sächsische Straße durch hessisches – ab 1866 preußisches – Territorium verlief, führte zu dauernden Konflikten. Erst als 1927 der Abtswald nach Wernshausen eingemeindet wurde und die gesamte Straße zwischen Dermbach und Niederschmalkalden 1934 in das Eigentum des Landes Thüringen überging, waren Rechts- und Planungssicherheit gegeben.