Natürlich könnten Unternehmen massiv in die Automatisierung ihrer Prozesse investieren, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Doch machen wir uns nichts vor: Viele Firmen in Südthüringen tun genau das bereits seit Jahren. Weil sie gar keine Alternative haben. Weil sie sonst Aufträge nicht annehmen und kein Geld verdienen könnten. Doch der Automatisierung sind Grenzen gesetzt. Nicht überall können oder sollen Maschinen die Arbeit der Menschen übernehmen. Und die Automatisierung hat einen entscheidenden Nachteil: Maschinen zahlen keine Sozialversicherungsbeiträge. Und genau das ist das große Problem, was neben dem puren Fehlen von Arbeitskraft eigentlich hinter dem Mangel an Arbeitskräften in Deutschland steckt. Und ganz besonders in Thüringen. Nur jede zweite frei werdende Stelle wird in den kommenden Jahren besetzt werden können, heißt es in der Studie des Thüringer Sozialministeriums. Das bedeutet nicht nur, dass die, die dann noch in Arbeit sind, mehr zu tun haben werden, es bedeutet auch, dass den Kranken- und Rentenkassen massive Beitragseinnahmen entgehen werden. Die Rente, sie wäre endgültig nicht mehr sicher. Es gibt also keine Alternative zur Zuwanderung. Das muss endlich jedem klar werden. jolf.schneider@insuedthueringen.de
Fachkräftemangel Jeder Bewerber zählt
Jolf Schneider 08.05.2023 - 15:09 Uhr