Ein Unwetter mit kräftigem Regen zieht über Bayern und Baden-Württemberg. In München wird der S-Bahn-Verkehr eingestellt, in anderen Regionen müssen Bahnstrecken gesperrt werden. Am Bodensee wird ein Campingplatz geräumt. Die Übersicht.
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Nach schweren Unwettern ist in München der S-Bahn-Verkehr in der Nacht auf Freitag (25. August) vorübergehend komplett eingestellt worden. In mehreren Regionen in Bayern und Baden-Württemberg gab es Streckensperrungen im Regionalverkehr – vor allem wegen umgestürzter Bäume. Die Deutsche Bahn teilte dazu mit: „Es ist mit erheblichen Verzögerungen zu rechnen.“
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Wie ist die Lage in München?
In München würden die S-Bahnen an geeigneten Bahnhöfen zurückgehalten und warteten dort zunächst, teilte der Betreiber am Abend über soziale Netzwerke mit. „Der Grund dafür sind witterungsbedingte Beeinträchtigungen im gesamten Bereich der S-Bahn München.“
Die Strecken im S-Bahn-Netz sollten begutachtet werden, um zu prüfen, ob Zugfahrten wieder möglich sind. Gegen 00.45 Uhr hieß es dann, dass der Zugverkehr eingeschränkt wieder aufgenommen werde, es aber erhebliche Verspätungen und weiterhin Zugausfälle sowie abschnittsweise Streckensperrungen gebe.
Wie ist die Lage in Bayern?
Bei der Bahn hieß es am späten Donnerstagabend, die Strecken im Allgäu und in Oberbayern würden erkundet und die Auswirkungen soweit möglich beseitigt. Derzeit sei dort der Zugverkehr stark eingeschränkt. So sei etwa die Strecke Kempten (Allgäu) Hauptbahnhof-Lindau-Reutin nur eingeschränkt befahrbar. Zusätzlich wurde wegen eines im Gleis liegenden Baums der Streckenabschnitt Oberstaufen-Hergatz gesperrt.
Wie ist die Lage in Baden-Württemberg?
Bei der S-Bahn Stuttgart wurden die Verbindungen Kirchberg-Backnang sowie Winnenden-Backnang gesperrt – ebenfalls wegen Bäumen und größerer Äste im Gleis. Sie seien wieder für den Zugverkehr freigegeben, teilte die S-Bahn Stuttgart am Freitagmorgen auf der Online-Plattform X mit, bislang als Twitter bekannt.
Unwetterschäden führten auch zur Sperrung mehrerer Regionalzugstrecken in Baden-Württemberg. Betroffen sind etwa der IRE 6 zwischen Mössingen und Hechingen, der RE 2 zwischen Donaueschingen und St. Georgen und die Linien RE 7/RB 27 zwischen Freiburg (Breisgau) Hauptbahnhof und Müllheim (Baden).
Was ist in Lindau geschehen?
Auf dem Campingplatz in Lindau am Bodensee stürzten mehrere Bäume um – drei Menschen wurden verletzt, einer davon schwer. Weil weitere Gefahr drohte, wurde die Räumung des gesamten Platzes beschlossen, wie ein Polizeisprecher sagte. 900 Menschen sollten vorübergehend in der Inselhalle in Lindau untergebracht und dort unter anderem von Helfern des Roten Kreuzes versorgt werden.
Was ist in Nördlingen geschehen?
Bei einem Motorradtreffen im schwäbischen Nördlingen sind in der Nacht zu Freitag zahlreiche Biker vom Unwetter überrascht worden. Zehn Menschen seien von umherfliegenden Teilen verletzt worden, teilte die Polizei mit. Drei von ihnen kamen ins Krankenhaus. Nach Polizeiangaben hatten sich ersten Erkenntnissen zufolge bei dem Treffen auf dem Nördlinger Flugplatz auch Teile einer Bühne gelöst.
Im rund 75 Kilometer entfernten Augsburg berichtete die Polizei von umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Unterführungen. Dort gab es nach Angaben einer Sprecherin zunächst aber keine Berichte über Verletzte.
Was ist in Freiburg passiert?
In Freiburg überflutete der Starkregen Keller und Straßen und löste zahlreiche Feuerwehreinsätze aus. Am Donnerstag habe es von 19.45 Uhr bis etwa 23 Uhr insgesamt 383 Einsätze gegeben, weitere würden noch folgen, sagte ein Feuerwehrsprecher. „In und um Freiburg kam der Verkehr für etwa 30 Minuten in Teilen vollständig zum Erliegen.“
Verletzte gebe es nicht. Auch seien Bäume umgestürzt und eine abgerissene Stromleitung auf ein Auto gefallen. In einem Fall musste eine eingeschlossene Person aus einem überschwemmten Keller gerettet werden.
Was hat sich sonst im Südwesten ereignet?
Auch ein Zeltlager in Friedrichshafen-Seemoos wurde evakuiert. Rund 300 Jugendliche und ihre Betreuer verbrachten die Nacht in einer Schule, verletzt wurde laut Polizei niemand.
In Litzelbach, einem Teilort von Pfullendorf (Kreis Sigmaringen), schlug der Blitz in ein Wohngebäude mit Scheune ein. Verletzt wurde niemand, es entstand ein Schaden von rund 700 000 Euro.
Auch in ein Wohnhaus in Mittelbiberach (Kreis Biberach) schlug der Blitz ein. Auch hier gab es keine Verletzten, der Schaden wird auf rund 80 000 Euro geschätzt.
In Herdwangen-Schönach (Kreis Sigmaringen) musste das „Eine Liebe-Festival“ für einige Stunden unterbrochen werden.
Wie wird das Wetter am Freitag?
Nach den Unwettern in der Nacht zum Freitag bleibt es in Bayern und Baden-Württemberg stürmisch. Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll es im Tagesverlauf und in der Nacht zum Samstag (26. August) zu teils kräftigen Gewittern bis hin zu Unwettern mit Regen, Hagel und schweren Sturmböen mit rund 100 Kilometern pro Stunde kommen. Die Temperaturen liegen zwischen 27 und 32 Grad.
Auch am Samstag wird es laut DWD regnerisch in Bayern. Bei etwas kühleren Temperaturen zwischen 23 und 28 Grad sollen zwischen Alpen und Bayerischem Wald erneut teils starke Gewitter aufziehen.