An den bisherigen Maßnahmen waren Beamte des Landeskriminalamts, der Polizeipräsidien Frankfurt, Südhessen und Westhessen sowie ein Spezialeinsatzkommando beteiligt. Die Festnahme ist laut LKA ein Ermittlungserfolg der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) Hessen R. Mit dieser Organisation geht die hessische Polizei gezielt gegen Rechtsextremismus vor.
Gewalttaten in Hessen
Hessen ist in den vergangenen Jahren mehrmals von aufsehenerregenden Gewalttaten erschüttert worden, die einen rassistischen oder rechtsextremen Hintergrund hatten. Im Juni 2019 wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf der Terrasse seines Wohnhauses im nordhessischen Wolfhagen von einem Rechtsextremisten ermordet. Im Februar 2020 erschoss ein deutscher Täter in Hanau neun junge Menschen aus rassistischen Motiven. Danach tötete er seine Mutter und sich selbst.
Im Mai 2023 wurde ein 21-jähriger mutmaßlicher Rechtsextremist aus Nordhessen vom Frankfurter Oberlandesgericht zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Er soll einen Terroranschlag mit selbst gebauten Sprengsätzen geplant und zudem versucht haben, eine terroristische Vereinigung zu gründen.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz listet in seinem Bericht für das Jahr 2022 Hessen mit 50 rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten auf. Im Bundesländervergleich bedeutet dies mit Blick auf die absoluten Zahlen den 10. Rang. Bei den Bevölkerungszahlen liegt Hessen im Bundesländer-Ranking auf Platz 5.