Durch einen Zufallsbefund wurde bei mir ein Vorhofflimmern entdeckt. Mein Arzt rät mir zu einer Ablation, dabei habe ich gar keine Beschwerden. Muss das dann sein?
Es laufen derzeit Studien, in denen untersucht wird, inwiefern Patienten mit Vorhofflimmern, die beschwerdefrei sind, von einer frühen Ablationstherapie profitieren. Solange Ergebnisse ausstehen, ist nach heutigem Kenntnisstand eine Ablation in diesem Fall nicht angeraten, sagt der Kardiologe Thomas Nordt. Da reicht eine Therapie mit Gerinnungshemmern – je nach Risiko – vorerst aus. Auch sein Kollege Udo Sechtem stimmt zu: „Man kann davon ausgehen, dass der Unterschied im klinischen Verlauf zwischen Rhythmuskontrolle und der Gabe von Gerinnungshemmern gering sein dürfte.“
Meine Katheterablation war erfolgreich, ich verspüre kein Vorhofflimmern mehr – kann ich jetzt auch auf die Einnahme von Gerinnungshemmern verzichten?
Nein, sagt Thomas Nordt vom wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung. Die vorliegenden klinischen Studien zeigen, dass selbst bei Patienten mit Vorhofflimmern, deren Katheterablation erfolgreich war, die Gefahr eines Schlaganfalls weiter bestehen bleibt. „Es gibt Vermutungen , dass es dennoch Phasen gibt, in denen die Herzrhythmusstörung unbemerkt auftritt“, sagt Nordt. Daher bleibe die Gabe von blutverdünnenden Medikamenten weiter erforderlich.
Ich habe Vorhofflimmern, das ich zwar nicht spüre, aber das laut ärztlichem Befund die Pumpfunktion meines Herzens stark beeinträchtigt. Was raten Sie mir?
Nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist es ratsam, das Vorhofflimmern mit Hilfe einer Rhythmustherapie, bevorzugt mit einer Ablation zu behandeln, sagt der Kardiologe Thomas Nordt vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.
Turbulenzen im Herz
Vorhofflimmern
Nach Schätzungen leiden in Deutschland 1,5 bis zwei Millionen Menschen an Vorhofflimmern. Bei dieser Herzrhythmusstörung können ausgeprägte Beschwerden auftreten wie unregelmäßiger und beschleunigter Puls, Unruhegefühl, Luftnot bei Belastung, Schwindel, Schmerzen in de Brust und teils auch kurzzeitige Bewusstlosigkeit. Bei Vorhofflimmern ist die Gefahr eines Schlaganfalls erhöht.
Hilfe
Der Ratgeber der Deutschen Herzstiftung „Zurück in den Takt: Vor den schweren Folgen von Vorhofflimmern bewahren“ informiert über Risikovorsorge, Ursachen, Diagnose und Therapie von Vorhofflimmern. Der Band kann kostenfrei per Telefon 0 69 / 9 55 12 84 00 angefordert werden und im Netz unter www.herzstiftung.de.