Event auf Keramikhof Vampirblut, Fledermäuse, Seifenblasen

Annett Recknagel

Gruselig und fantastisch war der Hof- und Halloweenmarkt bei Keramikdesignerin Susanne Koch in Seligenthal. Kleine und große Gäste staunten und vergnügten sich.

 
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„Also ich bin zweite Klasse – da brauch ich doch kein Mobilé!“, verkündete Felix und verpasste der kleinen Fledermaus aus Ton möglichst gruselige Augen. „Das werden Aufhänger zu Halloween“, sagte der Junge, schnappte sich ein Förmchen und stach die nächste aus. Leo hatte auf seine Fledermaus längst einen Mini-Kürbis aus Ton aufgesetzt. Hannah und Saskia bauten aus ihren Fledermäusen Windlichter. Und Lena brauchte erst mal einen Schluck Vampirblut. Zur Stärkung. Die kleine Hexe Heidi fand gerade noch einen Platz am Basteltisch. In der Tonwerkstatt war es eng. „Wir sind gerade überfüllt“, erklärte Keramikdesignerin Susanne Koch.

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Ihre beiden Helferinnen Eve und Frauke versorgten die Kinder mit Ton und gaben Tipps. Doch am Tisch saßen ohnehin nur kleine Experten, die wussten, was sie wollten. Etliche kommen immer wieder gerne in die Tonwerkstatt. So auch zum jüngsten Hof- und Halloweenmarkt. Und nicht nur die Kinder wissen, dass es bei Susanne Koch immer viel zu entdecken gibt. Im Liegestuhl hatte ein durchsichtiges Gespenst im schwarzen Tüll Platz genommen, eine aus Draht gebogene fast unsichtbare Hexe war immerhin schon bis zur Baumkrone geflogen, jede Menge Kürbisse und Keramikgruseleien auf jeder Menge Tischen und Tischchen fehlten auch nicht. In einer anderen Ecke stiegen Blasen gen Himmel. Und dann ratterte da etwas in der Ecke, mit leuchtend roten Augen. Vorsicht, so bald man in die Nähe der Spinne kam, fauchte sie. Gerade die Kinder hatten ihren Spaß an dem überdimensional großen Tier aus Plüsch und Draht. Susanne Koch spazierte derweil mit ihrer Lindie auf der Schulter hin und her. Selbstverständlich gab sie den Lindwurm gern mal ab – fürs Foto. „Ist das ein Junge oder ein Mädchen“, wollte Dana wissen. Die Antwort erstaunte sie nicht weiter, denn im Hof hatte sie Dracheneier entdeckt.

Doch mit dem Sich-Vermehren hat es Lindi nicht so sehr. Kleine Tondrachen zum Adoptieren aber warteten auf neue Eltern. Und auch in magische Welten konnten die Kinder eintauchen. Auf der kleinen Wiese im Hof stand ein Lesezelt mit vielen Kissen. „Das wurde erst eine halbe Stunde vor Beginn geliefert“, berichtete Susanne Koch und war bei den Kindern sehr beliebt. Gerade die Mädels machten es sich darin gemütlich. Derweil schnappte sich Felix ein Plätzchen. „Die da schmecken am besten“, meinte er. Zum Markt war er als Ninja-Kämpfer gekommen. Heidi trug ein Hexenkostüm und Jonas war Pirat. 13 Bleche mit bunten Herbst-Plätzchen hatte Susanne Koch im Vorfeld gebacken. Außerdem hatte sie 18 Liter Vampirblut, Zombietrunk mit und ohne Schuss angerührt. Im Hof herrschte Gewusel von Beginn an. Der erst drei Monate alte kleine Henry war der jüngste Gast. „Im nächsten Jahr bastelt der mit“, meinte die Mama. Susannes Sohn Thomas Koch bestückte derweil die Brenntonne. Wobei das Wetter diesmal mitspielte. Gefroren hat keiner. „Schön wars“, resümierten die Kochs am Ende. Seit neun Jahren gibt es den Hof- und Halloweenmarkt in Seligenthal. Anfangs hätten Eltern immer ihre Kinder zum Basteln abgegeben und seien selbst nicht geblieben. Die Zeiten aber sind längst vorbei. Der Hof wurde zum Treffpunkt, man unterhielt sich, staunte und war guter Laune.