Gestärkt von solchen Erfahrungsberichten haben sich nach Auskunft einer Klinikumssprecherin nun schon viele weitere Mitarbeiter impfen lassen oder für einen Impftermin angemeldet. Die Impfbereitschaft der Mitarbeiter nehme zu. Zweimal pro Woche wird die Impfung im Klinikum für Mitarbeiter angeboten. Pro Tag könnten bis zu 80 Mitarbeiter geimpft werden. „Damit der vollständige Impfschutz gewährleistet ist, werden alle Mitarbeiter 21 Tage nach ihrer Erstimpfung ein zweites Mal geimpft. Das bedeutet, dass wir noch im Januar die ersten Mitarbeiter vollständig geimpft haben werden“, freut sich Klinikgeschäftsführerin Claudia Holland-Jopp. Denn jeder geimpfte Mitarbeiter bedeute einen Schritt zurück in die „Normalität“, die sich wohl viele Menschen wünschten.
50 Mitarbeiter des Elisabeth-Klinikums Schmalkalden haben am vergangenen Freitag die Impfung gegen das Covid-19-Virus erhalten. „Das ist ein enorm wichtiger Schritt für den Schutz des medizinischen und nicht-medizinischen Personals. Die Ärzte, Pfleger und Reinigungskräfte, die in engem Kontakt mit Covid-19-Patienten sind, begeben sich tagtäglich in Lebensgefahr. Die Impfung gibt ihnen keine absolute, aber eine große Sicherheit“, sagt der stellvertretende ärztliche Leiter des Elisabeth Klinikums, Dr. Ronni Veitt.
Gestartet wurde in Schmalkalden mit jenen Mitarbeitern, die auf der Isolierstation arbeiten und dem höchsten Risiko ausgesetzt sind, sich mit dem Coronavirus anzustecken. „Titel oder Funktion spielen dabei keine Rolle. Eine Reinigungskraft, die auf der Covid-19-Station arbeitet, erhält die Impfung zum Beispiel schneller als ein Arzt, der abseits dieser Station wirkt. Die Reihenfolge wurde objektiv geprüft und schließt Bevor- oder Benachteiligung aus“, sagt Geschäftsführer Dr. Christian Weberus.
Aktuell sei ein Drittel der Mitarbeiter bereit, sich die neu entwickelte Impfung geben zu lassen. „Das entspricht dem Trend im medizinischen Bereich in der Bundesrepublik“, sagt Dr. Ronni Veitt. Um als gutes Beispiel voranzugehen, hat auch er sich heute impfen lassen. „Es gibt keinen Grund, vor der Impfung Angst zu haben“, betont der Experte für Gastroenterologie, internistische Onkologie, Pneumologie und Beatmungsmedizin, der auch Covid-19-Patienten versorgt.
Die nächsten 50 Impfdosen erhält das kommunale Krankenhaus in rund drei Wochen, wenn die zweite Impfung der heute geimpften Mitarbeiter ansteht. „Und wir sind schon in Gesprächen, um weitere Mitarbeiter impfen zu können“, erklärt Dr. Ronni Veitt. Für die Impfungen der Patienten oder auch der Bevölkerung sind die Krankenhäuser in Meiningen und Schmalkalden nicht verantwortlich. Dafür baut die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen Impfzentren auf und ist mit mobilen Impfteams unterwegs. Die Meininger Impfstelle geht an diesem Mittwoch an den Start, in Schmalkalden wird im Februar öffnen. Die Impftermine müssen zuvor per Internet oder Telefon vereinbart werden.