Zwölf der 62 Wohnungen seien derzeit bereits mit Flüchtlingen belegt, sagte Landrat Thomas Müller. Dabei handele es sich überwiegend um Frauen und Kinder. Momentan sind seinen Angaben zufolge 148 Flüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis gemeldet und registriert. Das Landratsamt geht jedoch davon aus, dass sich etwa 100 weitere Kriegsflüchtlinge bereits im Landkreis aufhalten. Sie sind von Verwandten, Freunden oder Bekannten abgeholt worden oder selbst dorthin gereist.
Um die ehemalige Jugendherberge in Schnett für die Aufnahme von Flüchtlingen vorzubereiten und funktionstüchtig zu machen, hat es in Masserberg und seinen Ortsteilen eine enorme Hilfsbereitschaft gegeben. Etwas 15 bis 20 ehrenamtliche Helfer aus Masserberg, Schnett, Gießübel und Fehrenbach hätten die Zimmer vorbereitet, Betten bezogen und sogar eine kleine Teeküche eingerichtet. Auch an Kleinigkeiten wurde dabei gedacht. Gleich hinter dem Eingang ist ein Willkommensgruß in ukrainischer Sprache angebracht, versehen mit einer weißen Friedenstaube auf einem blaugelben Logo in den ukrainischen Nationalfarben.
Der Landkreis hat Bettwäsche, Kissen und Decken sowie zwei weitere Kühlschränke und zwei Waschmaschinen besorgt. Zum Pressetermin brachte Landrat Müller noch drei Kartons mit Bettauflagen mit. Die Gemeinde Masserberg hat Öl für die Heizung nachgetankt. Der Bauhof übernimmt den Transport der Verpflegung. Frühstück, Mittag- und Abendessen für die Flüchtlinge werden von der Küche der Regiomed-Rehaklinik in Masserberg zubereitet.
Auch in der Bevölkerung ist die Hilfsbereitschaft groß. Auf einen Spendenaufruf Gemeinde Masserberg kamen viele Hygieneartikel, Windeln, Zahncreme, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Spielzeug, Süßigkeiten und Snacks für die Kinder zusammen. Solche Spenden sind auch weiterhin willkommen.
Wann mit einer Ankunft der ersten Flüchtlingsbusse zu rechnen ist, steht nicht fest. „Es waren schon einmal Busse angekündigt“, sagt Landrat Thomas Müller. Bisher sei noch keiner angekommen.
Die Landesregierung rechnet mit 10 000 bis maximal 30 000 Flüchtlingen für Thüringen, so der Landrat. Das wären 800 bis 1000 Flüchtlinge für den Landkreis Hildburghausen. Deshalb verhandele er mit anderen Einrichtungen über weitere Erstaufnahmestellen. Details könne er noch nicht nennen, sagte Thomas Müller.