Einer, dem das Gewesene plötzlich wieder ganz aktuell scheint, ist Ralf Beuchert. „1957 habe ich in den Sommerferien hier gearbeitet“, sprudelt es aus ihm heraus. Als 15-Jähriger hat er dreieinhalb Wochen lang geholfen, mit Hacke und Schaufel das Außengelände herzurichten. „Draußen war alles lehmig-schlammig“, erinnert er sich. 90 Tonnen Kies, die am Bahnhof ankamen, hat er mit anderen Helfern verarbeitet. „Doch Schwielen an den Händen, wie die Studenten, hatte ich keine“, sagt der 1941 geborene Suhler weiter. „Ich war Arbeit gewohnt. Wir waren vier Kinder und hatten nur den Vater als Verdiener. Da ging es Beeren suchen, zum Holzmachen in den Wald oder raus aufs Feld.“ Dass er für seinen Einsatz 128 Mark der DDR bekommen hat, weiß er noch bis heute. Später hat er mit seiner Frau ein Anrecht für die Thüringen Philharmonie besessen, Theateraufführungen und Gastspiele erlebt. „Das Haus war für uns sehr wichtig. Seine Schließung ein schmerzlicher Verlust.“ Die Eröffnung unter neuer Ausrichtung ein weiterer Meilenstein.