Hildburghausen Corona-Protestzug zieht durch Innenstadt

red

Am Montagabend zogen rund 140 Menschen durch die Innenstadt Hildburghausens, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren. Laut Angaben des Bürgermeisters war der Protestzug nicht angemeldet. Die Polizei war zumindest nicht sichtbar vor Ort.

 
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Die Gruppe aus Corona-Leugnern und Kritikern der Corona-Schutzmaßnahmen war einem Aufruf in den Sozialen Medien gefolgt. Ohne Masken und mit wenig Abstand liefen sie durch die Straßen Hildburghausens, sangen – wie bereits bei den Aufmärschen im vergangenen Jahr – das Lied „Oh, wie ist das schön“ und skandierten mantraartig den Spruch „Friede, Freiheit, keine Diktatur“.

Die Protestler, unter denen auch Eltern mit ihren Kindern waren, waren einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt. Ihr Weg führte sie unter anderem an der Hildburghäuser Polizeistation vorbei. Beamte waren aber weit und breit nicht zu sehen. Laut Aussagen einer Beamtin der Hildburghäuser Polizei, die ihren Namen nicht nennen wollte, hätten die Beamten den Protestzug im Blick gehabt und seien ihm in Zivil-Kleidung gefolgt. Sie wären aber bewusst nicht in Uniformen erschienen, außerdem sei der Protestzug friedlich verlaufen und es habe keine Verstöße gegeben. Hildburghausens Bürgermeister Tilo Kummer teilte am Abend auf Nachfrage unserer Zeitung mit, dass die öffentliche Protest-Veranstaltung nicht angemeldet wurde.

Vom Markt ausgehend waren die Teilnehmer des Umzuges über den Puschkinplatz, durch die Waldstraße und die Dr.-Theodor-Neubauer-Straße gelaufen. Dort bogen sie in die Schleusinger Straße ein und liefen zurück Richtung Innenstadt. Ihr Weg führte sie sodann durch die Obere Allee und durch die Knappengasse zurück zum Markt. Dort gedachten sie einem bekannten, kürzlich verstorbenen Querdenker aus dem Raum Heldburg. Einige zündeten Grablichter an und stellten sie am Brunnen auf. Eine Frau rief: „Dann bis nächste Woche.“

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Hildburghausen lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts am Montag bei 890,6. Letztes Jahr im November hatte es in Hildburghausen und Heldburg bereits ähnliche Protest-Aktionen gegeben. Damals war wegen der hohen Inzidenzzahl im Landkreis ein lokaler Lockdown verhängt worden. 

Vor einem Jahr richtete sich die Protest-Aktion gegen die damals geltende Allgemeinverfügung zur Eindämmung des Virus, die strenge Regeln festsetzte - unter anderem, dass die Bürger ihre Wohngrundstücke nur aus einem triftigen Grund verlassen dürfen. Wogegen sich der Aufmarsch diesmal stemmt, ist aktuell noch nicht bekannt. Wir berichten nach. 

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