Welches Seelenpein sich hinter einer Polizeimeldung aus Themar verbirgt, wird wohl nie geklärt werden. Es geht um brennende Brücken – wie in den schönsten Popsongs der Musikgeschichte.
Themar - Ein Unbekannter hatte gegen drei Uhr morgens ein kleines Feuer auf einer alten baufälligen Fußgängerbrücke in der Lengfelder Straße angezündet. Hildburghäuser Polizisten konnten die noch vorhandene Glut löschen, noch bevor die Kameraden der Feuerwehr eintrafen.
Im Deutschen gibt es ja das geflügelte Wort von Menschen, die alle Brücken hinter sich abbrechen – und damit einen radikalen Neuanfang symbolisieren. Im Englischen spricht und singt man vergleichbar von „Burning Bridges“ – also brennenden Brücken. Bon Jovi hat 2015 ein ganzes Album „Burning Bridges“ herausgebracht, Pink Floyd hatte 1972 einen gleichnamigen Song und Status Quo sang 1988 darüber.
26 moderne brennende Brückenlieder sind insgesamt bekannt. Eines der schönsten ist vom amerikanischen Country-Sänger Garth Brooks, der sing: „Burning bridges/ One by one/ What I’m doing/ Can’t be undone“ – also, dass er eine nach der anderen Brücke in seinem Leben niederbrennt und das alles was er da tut, nicht rückgängig gemacht werden kann.
Schon in römischen Quellen liest man den Satz „Pons a tergo abruptus est“ – „die Brücke ist hinter dem Rücken abgebrochen worden“. Offenbar wollte ein Kommandeur seine Soldaten dadurch motivieren, dass es keinen Weg zurück gab, sondern nur den siegreichen Vormarsch – oder den Untergang.
Die Polizei sucht Zeugen zum Themarer Fall unter Telefon (0 36 85) 77 80. oa
