Mit seinen 62 Jahren gehört Ullrich Griebel gewiss nicht mehr zu den jüngeren Züchtern im Rassegeflügelzuchtverein Henneberger Land, einem Verein, den es bereits seit dem Jahr 1896 gibt. Doch er kann sich noch gut erinnern, wie er bereits als Zehnjähriger voller Stolz seine ersten Tauben und Hühner versorgen durfte. „Es war wie ein Virus, den ich von meinem Vater geerbt habe, denn auch der war passionierter Rassegeflügelzüchter.“ Doch so selbstverständlich sei dies nicht, dass ein Hobby automatisch von den Eltern auf die Kinder übergeht. Er weiß, wovon er spricht, hat doch keines seiner Geschwister sich von „diesem Virus anstecken lassen“. Auch seine Enkel spielen lieber Fußball, statt sich um das Federvieh zu kümmern. Sie alle wollten nie etwas mit Tieren zu tun haben. Was Ullrich Griebel sehr bedauert. Sie wollen sich offenbar nicht der Verantwortung stellen, die damit verbunden ist. Tiere kann man nicht einfach mal ein paar Wochen beiseite legen wie eine Briefmarkensammlung. Denn sie brauchen jeden Tag Pflege, müssen nicht nur gefüttert werden, weitere Arbeiten kommen hinzu.