„Wenn nach einer Lungenentzündung, einer starken Bronchitis und seit letztem Jahr einer Erkrankung mit dem Coronavirus die Lunge nicht wieder so leistungsstark ist und das Atmen mitunter schwerfällt, setzt die Physiotherapie an. In diesen Fällen können Betroffene von einer Atemtherapie profitieren. Dazu schauen wir uns zunächst die Atemtechnik an, also atmet die Person sehr schnell, eher in die Brust oder in den Bauch. Für eine gute ‚Durchlüftung’ der Lungen ist tiefes Atmen wichtig. Wir lernen dann mit den Personen die Bauchatmung, üben schrittweise die Atemphasen wieder zu verlängern und die Ein- wie Ausatmung in ihrer Länge und Qualität einander anzupassen. Zuerst machen wir das in Ruhe, später dann auch in Bewegung, das heißt, wir lassen unsere Patientin oder unseren Patienten Treppen steigen oder Fahrrad fahren, um dann gezielt auf die Atmung zu achten. Wir kennen ja alle den Spruch: ‚Es nimmt mir die Luft zum Atmen’.
In der Praxis erleben wir es immer wieder, wie sich unsere Patientinnen und Patienten bestimmte Muster angeeignet haben, etwa in stressigen Situation nur ganz flach zu atmen oder wirklich die Luft anzuhalten. Und krank zu sein, ist eben auch solch eine stressige Situation, die sich in manchen Fällen auch eine Weile hinziehen kann. Wir unterstützen die Betroffenen dabei, diese Muster zu erkennen und arbeiten dann gemeinsam daran, sie zu verändern. Die Atemtherapie ist in diesen Fällen ein wichtiger Baustein hin zu mehr Bewegung.“