Christian Hirte, im September als Nachfolger Mohrings zum CDU-Landeschef gewählt, bleibt hingegen am Spielfeldrand. Ihm wurde schon länger nachgesagt, lieber Bundestagsabgeordneter zu sein, als in den Landtag nach Thüringen zu wechseln. Auf die Nachfrage, warum er nicht selbst Spitzenkandidat geworden sei, sagte er, er sei stolz, dass viele auch ihn sich auf diesem Posten hätten vorstellen können. Aber: "Mario Voigt ist der beste Kandidat." Der beste Kandidat dafür, dass die Thüringer CDU bei der nächsten Wahl "deutlich besser" abschneidet als 2019, wie Hirte als Ziel ausgab. Linke und AfD zusammen sollten nicht mehr die Mehrheit im Landtag haben - das ist nur in Thüringen so.
Ob er den Anspruch habe, Ministerpräsident zu werden, ließ Voigt offen. In den Umfragen liegt die CDU rund zehn Prozentpunkte hinter der Linken von Ramelow. Dass die Neuwahl wie mit Rot-Rot-Grün vereinbart am 25. April 2021 stattfindet, bekräftigte er. "Das, was verabredet ist, gilt." Offen blieb indes auch, ob Voigt nach der Wahl die Zusammenarbeit mit der Linken beendet oder sogar auf eine formelle Basis stellen könnte. Ihm wird ein guter Draht zu Ramelow nachgesagt. Er machte nur deutlich, dass die gegenwärtige Situation, in der die CDU die rot-rot-grüne Minderheitskoalition stützt, ohne an der Landesregierung beteiligt zu sein, ein Verfallsdatum hat: "Das kann kein Dauerzustand sein."