Ähnlich schildert Fabian Pasewald die Lage. Der freiberufliche Chordirigent leitet unter anderem den Studierendenchor Collegium Vocale der Universität Jena mit etwa 90 Mitgliedern. «Sowohl Zuschauer als auch Chormitglieder scharren mit den Hufen, wann es weiter geht.» In diesem Jahr seien unter anderem eine geplante Chorreise nach Lettland, die Teilnahme am Chorwettbewerb und eine Kooperation mit dem Theater Erfurt ins Wasser gefallen.
Für Unverständnis sorgt, dass etwa Flugreisen mittlerweile wieder erlaubt seien, Chorauftritte hingegen nicht.
Chor-Auflösungen aufgrund von Corona sind dem Verband aktuell nicht bekannt. Dramatisch sei die Situation allerdings für die überwiegend freiberuflich arbeitenden Chorleiter. Weil die Corona-Soforthilfen in Thüringen nur für Betriebsausgaben verwendet werden dürften, komme diese Hilfe nicht an. «In unserem Berufsfeld fallen keine Betriebskosten an. Wir arbeiten, um die Miete und das Essen zu bezahlen», sagt Pasewald. Für die Betroffenen bleibe oft nur das Beantragen von Arbeitslosengeld II. «Für andere Teile der Gesellschaft existieren da würdevollere Auffangmechanismen.»