Erfurt Impfpraxen und Tiefkühllager: Thüringen bereitet Corona-Impfung vor

Noch ist kein Corona-Impfstoff auf dem Markt. Doch wenn er da ist, muss geklärt sein, wer wann und wo geimpft wird. An einem entsprechenden Konzept arbeitet die Landesregierung.

 
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Das Symbolfoto zeigt eine Spitze mit einem Tropfen. Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild

Erfurt - Thüringen rüstet sich für Corona-Schutzimpfungen. Derzeit arbeiteten Land und Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen an einem Konzept für die Einrichtung von Impfpraxen und deren Ausstattung, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es, in jedem der 23 Landkreise und kreisfreien Städte solche Anlaufstellen für die Impfung einzurichten. Auch zusätzliche mobile Impfteams für den Einsatz etwa in Pflegeheimen sollen Werner zufolge gebildet werden. Einem Sprecher der KV Thüringen zufolge soll das Impfkonzept bis zum Monatsende weitgehend stehen.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich für große Impfzentren ausgesprochen. In Thüringen zeichnet sich nach dpa-Informationen ab, dass eher mehrere, regional verteilte Arztpraxen die Corona-Impfung übernehmen sollen. Vorbild für die Impfpraxen könnten die im Zuge der Pandemie errichteten Abstrichstellen für Corona-Tests sein, die in Regie von KV, Krankenhäusern und Kommunen in Thüringen seit März flächendeckend eingerichtet worden sind. «Das funktioniert und das kann man sich auch beim Impfen vorstellen», so Werner.

Bund und Länder haben sich laut Werner auf eine Arbeitsteilung bei der Vorbereitung der Corona-Impfungen verständigt. Der Bund sei verantwortlich für die Beschaffung der Impfstoffe, die Länder für die Anschaffung von Impfutensilien wie Spritzen und Kanülen. «Wir haben ausreichend bestellt», sagte Werner. Für die Einlagerung von Impfstoff seien zwei zentrale Tiefkühllager festgelegt worden.

Derzeit wird in Deutschland und anderen Ländern mit Hochdruck an Corona-Impfstoffen geforscht. Noch ist nicht klar, wann sie auf den Markt kommen. Werner hofft darauf, dass ein erster Impfstoff möglichst Anfang 2021 verfügbar ist. «Wir werden ihn dann aber zunächst nur in einem begrenzten Umfang zur Verfügung haben.» Das bedeute, dass nicht gleich alle Impfwilligen geimpft werden könnten.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut (RKI) sei für die Erarbeitung einer Rangfolge, welche Personengruppen zuerst an die Reihe kommen sollen, zuständig. «Wir als Land sind uns einig: Diese Priorisierung der Stiko werden wir genauso übernehmen», betonte Werner.