Die "Eemslift Hendrika" gehört der niederländischen Reederei Amasus Shipping und transportiert Boote aus dem Mittelmeerraum nach Nordeuropa. Die Schlepper sind nach Angaben der Küstenverwaltung von der Reederei von der niederländischen Bergungsgesellschaft Smit Salvage gechartert worden. Smit Salvage ist eine Tochterfirma des Bergungsunternehmens Boskalis, das sich zuletzt auch um die Bergung der "Ever Given" im Suezkanal gekümmert hatte.
Boskalis-Chef Peter Berdowski berichtete im niederländischen Radio davon, wie gefährlich die Bergung der "Eemslift Hendrika" wegen der rauen See gewesen sei. "Als die Mannschaft evakuiert werden musste, hatten wir sicher sieben Meter hohe Wellen. Das Schiff stand manchmal beinahe gerade nach oben."
Bevor die Spezialisten am Mittwochabend an Bord gebracht werden konnten, habe es zunächst lange Diskussionen mit den norwegischen Behörden gegeben, sagte Berdowski. Die Norweger hätten viel zu lange gezögert und auch die Gefahr einer Kollision verkehrt eingeschätzt. "Wir sahen, dass das Schiff gegen Mitternacht auf die Klippen laufen würde. Aber erst als es etwa sieben Meilen von der Küste entfernt war, sahen die Norweger selbst auch ein, dass es gefährlich wurde."
Das Europäische Nordmeer ist ein Randmeer des Atlantiks. Es liegt zwischen der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen im Norden, Island im Westen sowie der langen Westküste Norwegens im Osten.
© dpa-infocom, dpa:210408-99-121010/6