Was ist von Bio-Waschmitteln zu halten? Die Inhaltsstoffe variieren stark. Der Verbraucher-Service Bayern weist darauf hin, dass manche Bio-Waschmittel ihre volle Wirksamkeit erst ab 40 Grad entfalten, konventionelle Waschmittel dagegen schon bei 20 Grad. Für die Umwelt sind Bio-Waschmittel nicht automatisch besser. Die Tenside, die den Schmutz von der Wäsche lösen, müssen bei allen Produkten seit 2014 leicht biologisch abbaubar sein. Worauf Öko-Hersteller in der Regel mehr achten, ist die Herkunft und Umweltverträglichkeit der Inhaltsstoffe, allerdings müssen sich Verbraucher genau informieren. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfiehlt nur die Umweltsiegel Ecolabel, auch Euroblume genannt, und den Blauen Engel zur Orientierung.
Hilft Weichspüler gegen üble Gerüche? „Nein, das überdeckt die Gerüche nur, löst aber das Problem mit den Bakterien nicht“, sagt Bockmühl. Weichspüler kann das Problem sogar vergrößern. Denn viele Weichspüler enthalten Talg, welcher die Fasern weich werden lässt. Der Talg ist aber auch ein prima Nährboden für Bakterien und Pilze. Wer auf weiche Wäsche nicht verzichten will, kann stattdessen Natron verwenden – das neutralisiert auch gleich Gerüche. Den fehlenden Duft können ätherische Öle ersetzen.
Durch falsches Waschen stinken Wäsche und Waschmaschine bereits. Was hilft? Hat sich erst einmal ein großer Bakterienzoo in der Waschmaschine breitgemacht, ist es schwer, ihn wieder loszuwerden. „Eigentlich hilft da nur Schrubben, aber man kommt eben leider nicht in alle Ecken einer Waschmaschine hin“, sagt Bockmühl. Recht einfach reinigen lassen sich die Gummidichtungen, das Bullauge oder die Einspülkammer. „Um schlechten Wäschegeruch in den Griff zu kriegen, kann man als Sanierungsmaßnahme auch mal zu einem Hygienespüler greifen. Diese Produkte sind ökologisch allerdings nicht unbedenklich“, sagt Bockmühl.
Sind Bakterien in der Waschmaschine auch ein Problem für die Gesundheit? „Es ist recht schwer, aus der Waschmaschine krank zu werden“, sagt Bockmühl. In der Regel verteilen sich beim Waschen Umweltkeime auf der Wäsche, die es in jeder Pfütze gibt. Außerdem fehlt ein Infektionsweg, „dazu müsste man ja beispielsweise an einem Handtuch lutschen“, so Bockmühl. Eine Ausnahme stellt Fußpilz dar, hier muss bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um andere Familienmitglieder nicht über die Wäsche anzustecken. Auch bei sensiblen Gruppen wie Schwangeren, Babys und Senioren sind mindestens 60 Grad empfehlenswert.
Temperatur, Mechanik, Chemie und Zeit
Prinzip
Waschen funktioniert nach dem sogenannten Sinnerschen Kreis: Eine Kombination aus Temperatur, Mechanik, Chemie und Zeit sorgt demnach dafür, dass die Wäsche sauber wird.
Ausgleich
Nimmt man etwa weniger Waschmittel, würde die Wäsche nur dann auch sauber werden, wenn man andere Faktoren wie Zeit oder Temperatur erhöht. Letzteres ist aber im Eco-Programm nicht der Fall.