Enders zu Kita-Tests "Land handelt zu spät"

  Foto: picture alliance/dpa/Michael Reichel

Die Entscheidung des Landes, wieder ein Testangebot in den Kindergärten einzuführen, begrüßt Landrätin Petra Enders. Doch es hätte schon viel früher geschehen müssen, kritisiert sie.

 
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Arnstadt - Landrätin Petra Enders hat die Entscheidung der Landesregierung, wieder Corona-Tests in Kindergärten anzubieten, begrüßt. „Das zeigt, dass die wiederholten Hinweise von Landräten, Lokalpolitikern und Städte- und Gemeindebund endlich ernst genommen werden“, so Enders. Leider käme diese Entscheidung sehr spät, denn seit Wochen seien die Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen sehr hoch, auch im Ilm-Kreis. Hier sei seitens des Freistaates Thüringen viel Zeit verschenkt worden, die man zur Bekämpfung der Infektionsketten in Kindertagesstätten dringend benötigt hätte.

„Warum eine solche Entscheidung, die seit Monaten angemahnt wird, jetzt quasi über Nacht gefällt wird, ohne zuvor die entsprechende Infrastruktur zu schaffen, kann ich nicht nachvollziehen“, so Enders. „Nicht nur, dass sie die Träger der Kindertagesstätten und Einrichtungsleitungen vor große Probleme in der Umsetzung stellt. Schwierigkeiten dürfte auch die kurzfristige Beschaffung der Tests bereiten. Die Lage am Markt ist angespannt, Preise steigen, die Verfügbarkeit sinkt, sodass die neue Testpflicht sicherlich nicht in allen Kindertagesstätten so kurzfristig umzusetzen sein wird.“

Die Kostenerstattung bezeichnete Enders als ungenügend. Durch das Land müsse eine komplette Ausfinanzierung der Tests stattfinden anstelle einer pauschalen Abgeltung, wenn schon keine zentrale Beschaffung seitens des Landes erfolgt.

Enders hatte schon vor Wochen vom Land gefordert, wieder eine Testangebotspflicht in den Kindergärten einzuführen. Anfang November hatte der Landkreis noch 4500 eigene Tests an die Kitas verteilt. Sie habe die Situation mehrfach beim Bildungsministerium dargelegt, sagte Enders damals – allerdings zunächst ohne Erfolg.

Nun offenbar die Kehrtwende beim Land. Ministerpräsident Ramelow verkündete nach der Bund-Länder-Schalte, dass Thüringen ein regelmäßiges Corona-Testangebot für Kindergartenkinder vorbereitet. Ein Sprecher des Bildungsministeriums sagte auf Nachfrage, es gehe nach derzeitigen Planungen um ein Testangebot für Kinder ab drei Jahren zweimal pro Woche – nicht um eine Pflicht. Umsetzen soll das Angebot die Träger der Kindergärten, die die Kosten für die Tests vom Land erstattet bekommen sollen.

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