Gerade in Norwegen muss man sich keine Sorgen machen: Das ist das Land mit der weltweit besten Ladeinfrastruktur. Selbst ganz oben in Lappland gibt es ausreichend Ladestationen. Oft sind das richtige Tankstellen mit 24 Schnell-Ladeplätzen. Weitaus besser als in meiner Heimatstadt Nürnberg. Hier kann man sich schon freuen, wenn von drei Anschlüssen zwei funktionieren.
Wie viele Ladekarten und Apps haben Sie gebraucht?
Ich habe nur drei Ladekarten mitgenommen, von EnBW, Maingau und Shell. In Lettland haben die mir nichts mehr gebracht, da musste ich eine lokale App installieren. Am Ende hatte ich insgesamt 24 Apps auf dem Handy. Das hat super funktioniert, auch wenn ich in Lettland die Sprache der App nicht verstanden habe. Aber kein Problem: Ein Tesla-Fahrer hat spontan übersetzt.
Wie klappte es mit dem Gepäck?
In vielen Hotels und sogar auf Campingplätzen gab es Waschmaschinen, die ich nutzen konnte. In Trondheim und Bergen bin ich in den Waschsalon gegangen. Mit meiner Frau unternehme ich regelmäßig Trekkingtouren, deshalb bin ich es gewohnt, leicht zu packen. Ich hatte sogar noch Platz für meinen Laptop. So konnte ich von unterwegs arbeiten, zum Beispiel von einer Holzhütte aus.
Wie viel haben Sie für Strom bezahlt?
Für die 7500 Kilometer lange Strecke habe ich insgesamt 280 Euro ausgegeben. Das finde ich echt in Ordnung.
Tipps für Nachahmer?
Plant eure Stopps nicht zu knapp, aber macht euch auch keine allzu großen Sorgen. Passt auf beim Fahren! Ich musste insgesamt viermal einem Rentier ausweichen, das über die Straße gelaufen ist. Falls ihr am Straßenrand campt, fragt vorher bei den Leuten vor Ort nach, ob es erlaubt ist und ob man sich vor Wölfen und Bären in Acht nehmen sollte. Die will man wirklich nicht treffen.
Zur Person
Nürnberg
Florian Heiberger arbeitet als freiberuflicher Kommunikationsdesigner in Nürnberg. Bereits in den 1980er Jahren machte der heute 53-Jährige seine ersten Motorrad-Erfahrungen und fuhr sogar Vespa-Rennen. Nach dem tödlichen Motorradunfall eines Freundes pausierte er lange Zeit. Im Jahr 2020 hat er sein Hobby wieder angefangen. Seitdem ist er elektrisch unterwegs.