Selbstkritik und Mutmacher hatte die Söderholm-Truppe aus dem ersten Spiel gegen den Rekordweltmeister mitgenommen. Für den zweiten WM-Auftritt hatte der frühere NHL-Profi Korbinian Holzer mit einem Spiel auf "Augenhöhe" gerechnet. Schließlich traf der Weltranglisten-Neunte Deutschland auf den Achten (Slowakei), und es entwickelte sich das erwartet ausgeglichene und umkämpfte Duell.
Grubauer stark
Auf einen im Eishockey angesichts der engen Taktung der Spiele nicht unüblichen Torwartwechsel hatte Söderholm, dessen Mutter sich wieder als Zuschauerin in der Halle angekündigt hatte, verzichtet. Wieder spielte NHL-Torhüter Grubauer und konnte sich mehrfach auszeichnen. Torschütze Pföderl gratulierte seinem starken Torhüter mit einem Augenzwinkern: "Da kommen Schüsse aufs Tor, und du denkst, leck' mich am Arsch, und der lacht sich kaputt."
Anders als gegen Kanada vermieden die Deutschen diesmal einen Rückstand. Eine von den Slowaken leichtfertig ermöglichte Überzahlsituation Ende des ersten Drittels nutzten sie aber ebenso wenig wie ein Powerplay im zweiten Abschnitt, als sie mehr als eine Minute sogar zwei Spieler mehr auf dem Eis hatten.
Die Führung resultierte aus einer starken Einzelleistung von Plachta: Mit viel Tempo stürmte der Routinier in die Offensivzone, von einem Slowaken prallte der Puck ins Tor. Trotz der zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Führung dank eines Zusammenspiels der beiden Berliner Marcel Noebels und Pföderl wurde es aber schnell wieder spannend: Grubauer konnte zunächst parieren, ließ sich dann aber von dem von hinter dem Tor kommenden Pospisil überwinden.
Ende des zweiten Drittels gerieten die Deutschen unter Druck - hielten dem aber Stand und überstanden auch eine 3:5-Unterzahl zu Beginn des Schlussabschnitts. Mit Moral brachte der Olympia-Zehnte den Sieg über die Zeit.