Eisfelder Kuhschwanzfest „Was wackelt hier, was wackelt da ...“

Rolf Dieter Lorenz

Nach zwei Jahren Corona-Pause wackelt er endlich wieder unter dem Festzeltdach im Eisfelder Otto-Ludwig-Garten: der Kuhschwanz. Tausende verfolgten den offiziellen Start zum 414. Kuhschwanzfest, einem der größten Volksfeste in Südthüringen.

 
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Samstagabend im Eisfelder Otto-Ludwig-Garten: „Wir wollen den Kuhschwanz aus seiner langen Tiefschlafphase wieder zum Leben erwecken“, schallt es von der Festzeltbühne. „Der Kuhschwanz soll endlich wieder wackeln!“ Unter großem Applaus wird um Punkt 20.40 Uhr der aufgrund der Corona-Pandemie zwei Jahre lang in seiner Truhe ruhende Kuhschwanz endlich wieder herausgeholt, in einer gläsernen Vitrine drapiert und unter das Zeltdach gezogen. Im voll besetzten Festzelt stimmen die Mitglieder des Festkomitees und des Fördervereins für das Eisfelder Kuhschwanzfest sowie viele Gäste das traditionelle Kuhschwanzfestlied an. „Was wackelt hier, was wackelt da!“ Natürlich der Kuhschwanz. „Und wenn wir alle lustig sind, dann wackelt er noch mehr!“

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Kurz danach werden zwei Fässer des Festbieres angestochen. Beim ersten Fass hatte Martin Vonderlind, der Darsteller des historischen Herzogs Casimir von Sachen-Coburg, noch Probleme, das neue Zapfsystem mit der Hand ins Fass zu bugsieren. Eisfelds Bürgermeister Sven Gregor schafft es beim zweiten Fass auf Anhieb nach alter Methode mit wenigen Holzhammerschlägen, das Bier endlich zum Laufen zu bringen.

Vorangegangen war im Otto-Ludwig-Garten die traditionelle Zeremonie, bei der Herzog Casimir die Musterung für die Eisfelder Stadtwache abnimmt. Zweimal schossen die Rekruten aus ihren historischen Gewehren lautstark Salut. Mittendrin wurde Eisfelds Hauptamtsleiter Mike Donner geehrt. 40 Jahre lang ist er Mitglied im Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Eisfeld, deren Leitung er innehat. Am offiziellen Auftakt zum 414. Kuhschwanzfest haben im Otto-Ludwig-Garten, im Festzelt und auf dem Rummelplatz vor dem Volkshaus mehr als 3000 Menschen aus Eisfeld sowie aus der thüringischen und bayrischen Umgebung teilgenommen.

Begonnen hatte das Fest bereits am Freitagabend mit einer im Festzelt und vor der Freilichtbühne veranstalteten Diskothek, für die Festwirt Danny Brohm mit seiner Veranstaltungsagentur Moon Circus verantwortlich zeichnete. Schon an diesem Abend waren rund 2000 junge und jung gebliebene Menschen nach Eisfeld gekommen, um nach House-Musik im Festzelt und nach Hip-Hop-Rhythmen am Rand der Freilichtbühne zu tanzen.

Höhepunkt des 414. Kuhschwanzfestes wird am Dienstag nach Pfingsten der große, historische Festumzug sein, bei dem viele Vereine, Spielmannszüge und Kapellen durch die Werrastadt Eisfeld ziehen. Dabei wird die aus dem Kuhstall der Waisagrund Agrar-GmbH stammende Kuh Celeste ihre Kuhschwanzfestpremiere erleben.