An ihrem Hochzeitstag Pfingsten 1957 können sich Freia und Herbert Schmidt noch genau erinnern. „Es war ein wunderschöner Tag“, erzählen sie in ihrer kleinen gemütlichen Wohnung in der Schleusinger Klosterpassage. In Günschstädt bei Sömmerda, Freias Heimatort, haben sich die beiden kennengelernt. „Ich war damals bei der Kasernierten Volkspolizei und wir waren zum Ernteeinsatz in Günschstädt“, erinnert sich Herbert. Freia hatte im Kinderheim gearbeitet. Und beim Tanz am Abend hat’s gefunkt. Herbert hat sie nach der Hochzeit in seine Heimatstadt Schleusingen entführt. Jung gefreit hat nie gereut, heißt es. Bei den Eheleuten Schmidt trifft das zu. „Wir haben immer alles gemeinsam gemacht, das hält zusammen,“ verrät Herbert das Geheimnis ihrer Ehe, die nach 65 Jahren durch Höhen und Tiefen so robust ist wie Eisen. Ob das die AWG-Wohnung in der Suhler August-Bebel-Straße war, die sich die beiden mit geschaffen haben und die viele Jahre ihr Zuhause war, auch als sie beide im Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk gearbeitet haben, Herbert Schmidt auch zehn Jahre als Lehrer.