Nach drei Siegen in Serie verlieren die Handballer des ThSV Eisenach mit 28:31 in Lemgo. Trainer und Manager erkennen einen Kräfteverschleiß.
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Erst gab es zwei Siege in der Bundesliga gegen Göppingen und die Rhein-Neckar Löwen, dann gelang ein Erfolg im Achtelfinale des DHB-Pokals gegen Leipzig: Eisenachs Handballer haben in den vergangenen Wochen positive Schlagzeilen geschrieben. Am Samstagabend ist die Erfolgsserie gerissen, der ThSV zog nach einer insgesamt zu fehlerhaften Vorstellung mit 28:31 (13:16) beim TBV Lemgo Lippe den Kürzeren.
„Es sind viele kleine Sachen zusammengekommen“, meinte Kreisläufer Justin Kurch nach der Partie vor 4500 Zuschauern in der ausverkauften Lemgoer Arena. „Kampf und Leidenschaft waren gut. Aber vorne machen wir ein paar Dinger nicht, uns unterlaufen technische Fehler und wir sind in der Abwehr hier und da etwas zu inkonsequent.“
Die Einschätzung von Misha Kaufmann hatte einen ähnlichen Zungenschlag. „Der Lemgoer Sieg ist vollkommen verdient, sie haben permanent geführt“, sagte der ThSV-Trainer. „In der zweiten Halbzeit kommen wir ran, machen aber zu einfache Fehler, die uns im Angriff normalerweise nicht passieren. Ich denke, das hat auch damit zu tun, dass Marko Grgic und Simone Mengon, die von der Nationalmannschaft zurückgekommen sind, ganz schön auf dem Zahnfleisch gehen.“
Die Zeitstrafen – sieben an der Zahl – waren aus Kaufmanns Sicht eine Hypothek, aber nicht der Grund für die Niederlage: „In vielen Szenen, gerade bei Freiwürfen, waren wir diesmal nicht entschlossen genug.“
Schon im ersten Durchgang deutete sich an, dass die Eisenacher sowohl im Angriff als auch in der Abwehr nicht ihren besten Tag erwischt hatten. „Man konnte sehen, dass uns nach dem straffen Programm der letzten Tage die Kraft fehlt“, meinte Geschäftsführer René Witte. „Die Jungs haben alles versucht, aber die Niederlage geht in Ordnung und das muss man dann einfach mal akzeptieren.“
Nach der Pause gelang es den Wartburgstädtern, mehr Konstanz in ihr Spiel zu bringen – mit der Folge, dass der Vorsprung des TBV von vier Treffer auf ein Tor (21:22/49. Minute) zusammenschmolz. Um den Spielverlauf zu drehen, fehlten dem ThSV jedoch die entscheidenden Prozente. Die umsichtige Lemgoer Abwehr samt des gut aufgelegten Torhüters Constantin Möstl, der in der entscheidenden Phase zwei Strafwürfe von Fynn Hangstein hielt, packte in der Schlussphase noch einmal energisch zu – sehr zur Freude von Trainer Florian Kehrmann: „Wir wussten, dass eine schwere Aufgabe auf uns wartet. Aber ich finde, wir haben verdient gewonnen. Die Jungs haben alles, was wir uns vorgenommen hatten, super umgesetzt.“