Einladung in Kaltennordheim Tag der offenen Schloss-Türen

Was mit städtischem und europäischem Fördergeld für die Sanierung des Kaltennordheimer Schlosses getan wurde und künftig noch weiter getan wird – das ist beim Tag der offenen Tür am Mittwoch, 19. Februar, für jedermann zu besichtigen. Politiker sind auch dabei.

 
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Hereinspaziert – das Kaltennordheimer Schloss hält am Mittwochnachmittag seine Türen offen, um den Baufortschritt zu zeigen. Foto:  

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt und die Europa-Abgeordnete Marion Walsmann (beide CDU) sind am Mittwoch, 19. Februar, in Kaltennordheim zu Gast. Bei einem Tag der offenen Tür im Schloss kann man ihnen als Bürger begegnen. Beginn ist um 16.30 Uhr. Präsentiert wird bei dieser Gelegenheit der Baufortschritt in dem auch mit europäischem Geld geförderten sanierten Schloss. „Seit vielen Jahren setzt sich die Stadt Kaltennordheim für die Sanierung des historischen Schlosses ein. Dank erfolgreicher Fördermittelakquise konnten wir die Sanierung in mehreren Bauabschnitten vorantreiben. Besonders das EFRE-Förderprogramm hat in der letzten Förderperiode einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet“, so Bürgermeister Erik Thürmer. Auch für die aktuelle EFRE-Förderperiode hat sich die Stadt erfolgreich beworben und Ende 2024 den Fördermittelbescheid über 4,3 Millionen Euro für den letzten Bauabschnitt erhalten. „Diese Unterstützung ist für uns als Stadt nicht selbstverständlich und wir sind stolz darauf, uns den anspruchsvollen Kriterien des EFRE-Wettbewerbs erfolgreich gestellt zu haben.“

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Das Schloss Kaltennordheim – links der sanierte Teil. Foto: Iris Friedrich

Um die Bedeutung dieser Förderung zu würdigen und der Öffentlichkeit die positiven Auswirkungen europäischer Unterstützung in der Stadt zu präsentieren, wird nun zum Tag der offenen Tür im Schloss Kaltennordheim eingeladen. Hier kann man die bereits realisierten Bauabschnitte besichtigen und sich über den aktuellen Baufortschritt informieren. Über den besuch vieler Bürger freuen sich Bürgermeister Erik Thürmer und Ortsteilbürgermeister Stephan Heym.

Der Sportverein RSV Fortuna übernimmt die Bewirtung mit Bratwürsten und Getränken.

Was hat es mit dem historischen Schloss auf sich? Es hat eine lange Geschichte, wie die Stadt auf ihrer Webseite beschreibt: Seit dem frühen Mittelalter war das heutige Kaltennordheim im Besitz des Klosters Fulda, bis ab Mitte des 13. Jahrhunderts die Grafen von Henneberg große Gebiete erwarben, um den Einfluss der Abtei zurückzudrängen. 1334 wird Kaltennordheim als hennebergischer Amtssitz genannt. Aus dieser Zeit stammt der Vorgängerbau des heutigen Schlosses, die Burg Merlinse oder Merlinsburg. Diese Wasserburg war bis 1583 der Amtssitz der Grafen von Henneberg, von dem aus sie ihr Territorium verwalteten. Nach der Zerstörung 1634 wurde die Merlinsburg nicht wieder aufgebaut. Bei der hennebergischen Teilung wurde der Besitz des Geschlechts an mehrere Linien aufgeteilt und der Ort Kaltennordheim fiel an Sachsen-Weimar. Er kam 1662 an Sachsen-Eisenach und 1741 schließlich an die Herzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach. Im Jahr 1754 wurde an Stelle der Burg das sogenannte Schloss errichtet. Das schlicht gestaltete Amtshaus steht auf der Mauer der ehemaligen Merlinsburg, von der nur noch wenige Reste erkennbar sind. Für das Torhaus wurden ebenfalls aus dem Mittelalter stammende Bauteile verwendet. Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss als kulturelles Zentrum genutzt.

Abschied von einem Gastronomen-Ehepaar (vorn) und vom beliebten Schlosscafè im Jahr 2024. Foto: Archiv/Iris Friedrich

Heute befindet der Komplex sich in der Sanierung. Geschlossen ist mittlerweile die früher darin befindliche Gaststätte – nach den Plänen des Ortsteilrates soll sie nach der Sanierung wieder eröffnet werden. Im Schloss gibt es ein jetzt schon benutzbares Trauzimmer, hergerichtet im ersten Schritt der Sanierung. Im Gespräch ist die Nutzung des Schlosses als künftiger alleiniger Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hohe Rhön statt zweier Standorte.