Stets ein wenig anders – so sei nämlich auch Ute Borcherts bisheriger Werdegang. Als er ihr bei einer Beerdigung in Kassel zum ersten Mal begegnet sei, arbeitet die gebürtige Stendalerin und gelernte Bauingenieurin noch als leitende Angestellte in der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung. Nebenberuflich drückt sie danach die Schulbank und schließt 2016 ihr theologisches Studium in Marburg ab. „Hut ab für den Studienabschluss und den Mut, in eine völlig neue, berufliche Existenz zu starten“, so Ralf Gebauer anerkennend. Seit fast drei Jahren müsse sie im Pfarrberuf nun feststellen: Es sei alles anders. Anders, als die Arbeit in einer Behörde, geografisch anders durch die Lage der hessischen Kirchen-Exklave in Thüringen. Der Freistaat selbst, der anders sei, als Borcherts Heimat, die Altmark – wie auch Steinbach-Hallenberg noch mal etwas anderes sei als Schmalkalden. Nicht zuletzt seien die Zeiten andere. Kirche im Normalmodus, das habe Ute Borchert bisher nur kurze Zeit erleben dürfen, so der Dekan.