Seit Tagen türmen sich auf dem Schreibtisch der 38-Jährigen Berge von Weihnachtspost, Rechnungen und To-Do-Listen. Es ist die stressigste Zeit des Jahres, wenn man wie Julia Fischer für ein Spendenprojekt tätig ist. Und in diesem Jahr muss sie mit allem noch früher fertig sein als sonst, denn schon in wenigen Tagen geht ihr Flug nach Deutschland. Hier warten nicht nur ihre Eltern, ihr Bruder mit Familie und ihre kleine Nichte auf ihre Rückkehr; auch viele Freunde freuen sich auf ein Wiedersehen. Dabei ist der letzte Aufenthalt diesmal noch gar nicht so lange her. Seit Juni bewohnt die studierte Kommunikationspsychologin eine kleine Dachgeschosswohnung in Meiningen und möchte in Zukunft wieder häufiger in ihrer Heimatstadt sein und deutschen Boden unter den Füßen spüren. Einerseits merkte sie in den vergangenen Jahren zunehmend, dass ihr die Vorzüge eines sozialen und kulturellen Lebens ebenso fehlen wie die Besinnung auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse. Auf der anderen Seite verspürte sie mehr und mehr den Wunsch, in den nächsten Jahren noch etwas mehr Zeit mit ihren Eltern zu verbringen, bevor dies aus altersbedingten oder gesundheitlichen Gründen in der aktuellen Unbeschwertheit nicht mehr möglich ist.