Zudem werden die Planungen für einen Seniorencampus auf dem ehemaligen Postgelände in der Hindenburgstraße in Coburg werden im Schwarzbuch erwähnt. „480 000 Euro wurden für eine Machbarkeitsstudie und Planungen, die nicht umgesetzt werden konnten, in den Sand gesetzt. Das Projekt muss komplett neu konzipiert und ausgeschrieben werden, was wiederum zusätzliche Kosten verursachen wird“, so der Bund der Steuerzahler (Neue Presse vom 25. August 2020).
Und zu guter Letzt habe Regiomed circa vier Millionen Euro für Planungen eines Gesundheitscampus auf dem Gelände des ehemaligen BGS-Geländes „verbraten“. Dort soll ein komplett neuer Krankenhauskomplex entstehen. Ohne sich vorab mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege über eine mögliche Finanzierung des rund 500 bis 750 Millionen Euro teuren Projekts abzustimmen, seien – ebenfalls von der alten Geschäftsführung – Planungs- und Beratungsaufträge vergeben worden, „noch dazu ohne ordnungsgemäße Ausschreibung“, so die Kritik. Als Ergebnis seien die Planungsleistungen nicht verwendbar, da sich nicht den Förderrichtlinien entsprechen. „Das dafür ausgegebene Geld in Höhe von rund vier Millionen Euro ist verloren“, so der Bund der Steuerzahler.
Die Planungen für den Krankenhausneubau wurden völlig neu erstellt und sind mit dem bayerischen Gesundheitsministerium abgestimmt worden. Es hat die Planungen für den Neubau grundsätzlich befürwortet. Noch im Dezember soll der Antrag zur Aufnahme in das bayerische Krankenhausprogramm gestellt werden (NP vom 20. Oktober).
Das verursachte neue Kosten. In wieweit damals beteiligte Geschäftsführer und andere Akteure für die Unregelmäßigkeiten belangt werden können, werde derzeit noch geprüft. „Gleich, wie am Ende die juristische Aufarbeitung ausfallen wird, zu guter Letzt werden die Steuerzahler die ‚Gelackmeierten’ sein, denn sie haben die vielen Millionen aufzufangen. Erlaubt muss aber auch die Frage sein, ob einzelne Beteiligte sachlich überfordert und gutgläubig oder gar blauäugig waren“, lautet das Fazit des Bund der Steuerzahler. Dieser Vorwurf zielt insbesondere auf die damals beteiligten Kommunalpolitiker im Aufsichtsrat des thüringisch-fränkischen Klinikverbunds aus den Städten und Landkreis Coburg, Lichtenfels, Hildburghausen und Sonneberg ab.