Ein Herz fürs Ehrenamt Das Ehrenamt als Glücklichmacher

Annett Recknagel
In der Kirchengemeinde ist Maria Liebaug immer aktiv. Seit einigen Jahren arbeitet sie mit Kindern und das gibt ihr ganz viel Mit im Bild Anja Wittek (rechts) Ehrenamtsbeauftragte des Kirchenkreises Foto: Annett Recknagel

Maria Liebaug ist ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Arbeit mit Kindern. Die Tätigkeit füllt sie aus. Ihr christlicher Glaube motiviert sie.

 
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Kinder sind was Tolles“ – so viel steht für Maria Liebaug fest. Als vier fache Mutter und ausgebildete Katechetin weiß sie, wovon sie spricht. Natürlich sind ihre Kinder schon erwachsen, doch in ihrer Arbeit mit Grundschülern begegnet sie regelmäßig vielen ganz aufgeschlossenen kleinen Menschen. Die natürlich viele Fragen haben, noch mehr erzählen, wissbegierig sind und sie ab und an auch umarmen. „Da kommt ganz viel zurück“, sagt MariaLiebaug und ihre Augen leuchten. Man merkt, wie sie diese Tätigkeit liebt.

Jeden zweiten Samstag im Monat bieten ihr Team und sie einen Kindertreff für Mädchen und Jungen der ersten bis vierten Klassen im K3 an. Etabliert hat sich das nach Corona sehr gut. 15 Kinder kommen regelmäßig. Als die früheren Gemeindepädagoginnen Gudrun Sickert und Christiane Schreiber nicht mehr im Dienst waren, suchte man in der Kirchengemeinde gemeinsam nach Lösungen für die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern. Schnell bildete sich ein Team. Maria Liebaug gehört seitdem dazu. In der Corona-Zeit versuchte man, den Kontakt zu dieser Altersgruppe beizubehalten, schrieb Briefe, dachte sich im Team Aktionen aus. Beispielsweise wurden in der Vorweihnachtszeit Adventskalender verteilt, was fantastisch ankam.

Als die Krise überstanden war, begann dann die eigentliche Arbeit. Im Team bereitete man die Treffs vor. „Mir ist es sehr wichtig, dass christliche Werte an die Kinder weiter gegeben werden“, sagt Maria Liebaug. Noch gut ist ihr ein Samstag in Erinnerung, als die Mädchen und Jungen zum Kindertreff in der Stadtkirche verschiedene Stationen erkunden durften. Voriges Jahr zu Ostern nahmen Kindergruppen das Angebot der Kindermitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde an und lernten Stoppel, den kleinen Esel, kennen, der sie mit auf den Kreuzweg Jesu mitnahm. Der war liebevoll und mit vielen Hinguckern angelegt. Gemeinsam mit Stoppel zogen die Kinder durch das Stadttor von Jerusalem und bastelten an der ersten Station Palmzweige aus Papier. Auch ein kleines Tischabendmahl wurde gefeiert. Man kam im Garten Gethsemane zusammen, bastelte Gebetsbüchlein und vieles mehr. „Das wurde sehr gut angenommen, viele Schulklassen kamen“, erinnert sich Maria Liebaug. Im nächsten Jahr soll es wieder solch eine Aktion zu Ostern geben. Ideen für Kinderstunden hat sie schier unendlich. Schließlich ist die Bibel voll von Geschichten. Die kindgerecht aufzubereiten, bereite im Team viel Spaß. Und natürlich gibt es bei jedem Treffen immer auch viele Spiele, Lieder und Bewegung, um die Geschichte lebendig werden zu lassen.

Über das Jahr ist der Festkreis wichtig. Doch auch aktuelle Themen greifen Maria Liebaug und ihr Team gerne auf. „Wir haben mit den Kindern auch über Krieg geredet“, berichtet sie. Gern betreut sie auch Kinder in den Kindergottesdiensten am Sonntag. Hier ist es sehr vorteilhaft, dass das Gemeindehaus gleich gegenüber der Straße angesiedelt ist. Gut vorstellen könnte sie sich auch einen Teenietreff für Mädchen und Jungen ab der fünften Klasse. Und einen Schulanfängergottesdienst für getaufte Kinder will Maria Liebaug in diesem Jahr auch unbedingt organisieren.

„Wir alle sind dafür verantwortlich, dass Kirchengemeinde funktioniert – nicht nur die Pfarrer“, sagt sie. Sich ehrenamtlich zu engagieren, ist für die Schmalkalderin selbstverständlich.

Seit Ende der 1980er-Jahre bringt sie sich aktiv in die Kirchengemeinde ein, singt auch im Dekanatschor mit und ist Mitglied im Kirchenvorstand. „Ich bin im Glauben groß geworden, der christliche Glaube ist meine Motivation“, meint sie schlicht. Und den will sie an die junge Generation weiter geben. Zumal man nach den Kindertreffs auch gut mit den Eltern ins Gespräch kommen kann und so Kontakte herstellt. Ehrenamtlich tätig zu sein, erfüllt die Schmalkalderin. Das Ehrenamt kann glücklich machen, steht für sie fest.

Und wieder ist es die Bibel, aus der sie ihre Kraft bezieht. In der Apostelgeschichte, weiß sie, ist die Rede davon, dass Aufgaben schon zu Zeiten Jesu verteilt wurden, ohne dafür Geld zu bekommen. „Das ist Ehrenamt.“ Und wenn sich in der Kirchengemeinde viele Leute bereit erklären, Dienste zu übernehmen, dann würden noch mehr profitieren und es wäre noch ein schöneres Gemeinschaftsgefühl.

Zudem biete das Ehrenamt eine sehr wertvolle Beschäftigung in der Freizeit. „Man kommt mit anderen Menschen zusammen, tauscht sich aus.“ Die Zeit habe man, wenn man es gerne tue. Den Weltgebetstag der Frauen in diesem März bereitete Maria Liebaug auch mit vor. An drei Abenden traf sie sich mit vielen anderen Ehrenamtlichen und ging gestärkt daraus hervor.

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