Ein Fall für die Feuerwehren Früher war mehr Lametta ...

Eine Baumlänge Abstand – unter coronagerechten Bedingungen haben die Kaltensundheimer Feuerwehrleute am Samstag die Christbäume eingesammelt. Die abgeschmückten Bäume wurden sofort geschreddert und gehen als Dünger zurück in den Wald. Nächstes Jahr wünschen die Kameraden sich freilich auch wieder ein Knutfest. Foto: privat

Lametta und Kugeln runter, Baum raus – das war in vielen Stuben nun nach dem Dreikönigstag angesagt. Feuerwehren der Region zeigten, dass sie auch dabei den Bürgern gern behilflich sind. In Kaltensundheim wanderten die Bäume als Dünger gleich zurück in den Wald.

 
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Meiningen/Kaltensundheim - Feuerwehreinsatz, ohne dass es wirklich brennt: Am Samstagvormittag waren dazu die Herpfer Feuerwehrleute auf Tour durchs Dorf. Denn es wurden die nun die – traditionell nach dem Dreikönigstag wieder abgeschmückten – Weihnachtsbäume aus den Häusern eingesammelt. Und dabei hatten die drei erwachsenen Kameraden der Wehr mit vier helfenden Mitgliedern der Jugendfeuerwehr ziemlich viel zu tun. Mit zwei Fahrzeugen und Anhängern fuhren sie vor – jeweils zweimal voll beladen, rückten sie mit diesen dann am Herpfer Grünschnittplatz an, wo die Weihnachtsbäume entsorgt wurden. Die Anwohner, das sagten sie den Feuerwehrmitgliedern auch gern, waren sehr dankbar für diesen Einsatz.

Auch im Meininger Ortsteil Walldorf war am Samstag der Feuerwehrverein in der Mission Weihnachtsbaum unterwegs, sammelte die trockenen Bäumchen ein und brachte sie auf die ortsansässige Kompostieranlage.

In der Stadt Meiningen selbst bestand am Wochenende die Gelegenheit, dass die Bürger ihren Baum selbst auf der Deponie abgeben konnten.

In der Rhön, in Kaltensundheim, hat der Feuerwehrverein am Samstag nach dem Mittag sage und schreibe 131 Bäumchen aufgeladen. Das waren mehr als sonst, war zu hören. „Vorbildlich abgeputzt“ hatten die Kaltensundheimer ihre Weihnachtsbäume. Nur ein ganz kleines bisschen Lametta hatte sich noch in einigen Zweigen versteckt, stellte man fest. Aber man weiß ja schließlich schon seit Loriot: „Früher war mehr Lametta...“ Die Silberfäden werden heute eh nur noch sparsam bis gar nicht als Christbaumschmuck verwendet. Was die Mitglieder des Feuerwehrvereins freilich an dem einen oder anderen Baum vorfanden, war ein Dankeschön an sie, ein kleines Geschenk in Form von Euros etwa. Dafür bedanken sie sich herzlich, war aus dem Verein zu hören.

Zurück in den Wald

Mit zwei Traktoren und Hänger sind in Kaltensundheim die Bäume eingesammelt worden – im Unterschied zu anderen Entsorgungsaktionen, bei denen die Zweige auf der Deponie landen, haben die Kaltensundheimer Weihnachtsbäume noch einen ganz konkreten regionalen Zweck: Sie wurden sofort geshreddert und kommen als Mulchmaterial wieder zurück in den Wald. Und zwar auf die Weihnachtsbaumplantage bei Klings, die durch einen Oberweider betrieben wird.

Kommendes Jahr, so hoffen die Kaltensundheimer trotzdem, können sie wieder ein Knutfest mit Feuer und Glühwein feiern, zu dem die Leute aus dem Dorf stets gern kamen. elz/fr

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