Zusammen mit dem coupéartigen Dach und den starken Schultern ist der MX-30 ein echter Hingucker. Der Platz im Fond sorgt bei größeren Insassen für etwas Demut vor dem Design, und man kann bei geschlossener Vordertür nicht aussteigen – ansonsten aber hat man auskömmlich Platz in gut gedämmter Umgebung. Bei voller Bestuhlung bleiben 366 Liter Laderaum, umgeklappt sind es fast 1,2 Kubikmeter.
Das Cockpit irritiert ein wenig, weil man dort neben digitalen Instrumenten eigentlich keine analogen mehr vermutet – und das Display über dem Armaturenbrett auffällig flach geraten ist. Wie es schicker geht, zeigt Mazda mit der Mittelkonsole, die zum einen den großen Touchscreen der Klimasteuerung beherbergt und zum anderen den imposant wuchtigen Wählhebel. Nur die USB-Buchsen liegen ein wenig versteckt.
Für Vortrieb sorgt ein E-Motor mit 145 PS an der Vorderachse, der sich aus einer 35,5 kWh starken Lithium-Ionen-Batterie speist. Das reicht für einen Standard-Spurt unter zehn Sekunden und Tempo 140 auf der Autobahn – bei der Testfahrt waren es sogar 148. Pfiffig: Die Energie beim Verzögern lässt sich per Lenkrad-Paddles in fünf Stufen zurückgewinnen. So kann man je nach Bedarf segeln oder schon beim Lupfen bremsen.
Ganz große Klasse ist Mazdas Jüngster in Sachen Handling. Das wegen des kleinen Akkus geringe Gewicht von 1,65 Tonnen trägt dazu ebenso bei wie straffe Abstimmung und kluge Elektronik. Sie sorgt für eine Art künstliches Anbremsen, durch das am Kurveneingang mehr Gewicht auf der Vorderachse lastet. Nach dem Scheitelpunkt kommt durch minimale Beschleunigung Druck nach hinten. Zusammen sorgt das für Grip, Traktion – und Freude. Die Ähnlichkeit des Namens mit der Roadster-Ikone MX-5 ist durchaus kein Zufall.
Wer dieser Versuchung zu oft erliegt, und sei es wegen des künstlichen Motorsounds, kommt den offiziellen 19 kWh auf 100 Kilometer (WLTP) natürlich nicht nahe. Werte unter 17 sind aber mit etwas Disziplin auch außerorts drin. So oder so aber ist der Saft irgendwann alle. Dann bringen 40 Minuten an der Schnellladestation den Akku auf 80 Prozent, an der Wallbox dauert die komplette Füllung knappe fünf Stunden, an der heimischen Steckdose einen halben Tag.
Die Preise für die First Edition des Mazda MX-30 beginnen bei 33 134 Euro. Abzüglich aller Zuschüsse stehen unterm Strich aber bloß 23 654 Euro. Das ist nicht teurer als ein vergleichbarer CX-3 – und ein Argument weniger gegen Elektromobilität.
Wer sich den harten Umstieg dennoch nicht so ganz traut – Anfang 2022 kommt eine Version mit Range-Extender. Ein kleiner Benzinmotor, der bei Bedarf den Akku lädt. Es ist, selbstverständlich: ein Wankel.