Eigener Inhalt Kia Ceed MHEV: Diesel mit Dreh

Wolfgang Plank

Das Ziel ist ambitioniert: Kia will weltweit einer der führenden Anbieter umweltfreundlicher Autos werden. Und zwar auf breiter Front. Mit Strom, mit Wasserstoff - aber auch mit Verbesserungen am Verbrennungsmotor.

 
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Gerade dort, glaubt Deutschland-Chef Steffen Cost, seien die Möglichkeiten längst nicht ausgeschöpft. Und so sieht er die unterschiedlichen Konzepte noch für längere Zeit im Wettbewerb.

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Die Triumphfahrt des E-Mobils hält Cost keineswegs für ausgemacht. Auch wenn Kia mit e-Niro und e-Soul reine Stromer im Angebot hat. Aber er weiß um das Dilemma. Mehr Reichweite heißt eben auch: größere Batterien und höhere Kosten. Womöglich nur, um einmal im Jahr in den Urlaub zu fahren. Da sei es doch klüger, für diese begrenzte Zeit ein anderes Auto zu ordern.

Und so glaubt Cost mittelfristig an Hybriden. Klassisch stromunterstützt und damit dauerhaft sparsam – oder mit Batterie und Stecker und also lokal emissionsfrei. Warum? Bei den Zwittern liegt der deutsche Kia-Marktanteil drei Mal so hoch wie bei den konventionellen Autos. Das zeige deutlich, wo der Motor brummt. Und das Geschäft

Dieser Philosophie folgend treibt Kia die Elektrifizierung seines Bestsellers voran. Nach Plug-In-Varianten für Ceed Sportwagons und XCeed bieten die Koreaner ab sofort ein Mild-Hybrid-System mit 48 Volt für alle Selbstzünder der Modellreihe (115 und 136 PS). Vorrangig gespeist aus Bremsenergie hält ein Lithium-Ionen-Akku bis zu 70 Ah bereit und greift dem Verbrenner bei Bedarf mit 16 PS unter die Kolben.

Derlei Hilfe macht sich vorrangig beim Start bemerkbar und beim kleinen Spurt zwischendurch. Alltag indes ist die kluge Kooperation. Die Kraft aus Wicklung hilft beim "Segeln" und senkt Spritverbrauch wie CO2-Ausstoß. Zwar bleibt beim harten Tritt trotz allem eine Turbo-Mulde, unmittelbar danach allerdings folgt geschmeidiger Vortrieb.

Jedenfalls bei der stärkeren Version, die deutlich souveräner zu Werke geht und obendrein so leise agiert, dass – von Volllast mal abgesehen – sogar der Fahrtwind mehr Geräusche verursacht. Darauf zu verzichten, hieße Sparen am falschen Ende. Und wer nicht selbst ins Räderwerk greifen will, für den ist die Wahl ohnehin schon getroffen.

Dabei ist der Rat zum großen Motor beinahe überflüssig. Die meisten ordern ihn ohnehin – schon weil Askese bei Kia-Kunden wenig verbreitet ist. Obendrein hält sich der Preisaufschlag für das 48-Volt-System in Grenzen. Versionen mit Schaltgetriebe werden 900 Euro teurer, Automatik-Modelle sogar nur 750.

Der Einstieg beim Mild-Hybrid-Diesel beginnt damit ab 22 490 Euro. Da sind Klimaanlage, Audiosystem, Freisprechanlage und Kollisionswarner schon dabei. Gegen Aufpreis halten Ceed-Modelle auch Tempo, Abstand und Spur, und fahren bis Tempo 130 sogar teilautonom – inklusive Stop and Go in der Kolonne. Obendrein äugen sie in Querverkehr und tote Winkel und bremsen zur Not auch für Fußgänger. Das ist in dieser Klasse schon eine Ansage.

Und wer bislang noch nicht daran gedacht hat – sieben Jahre Garantie sind auch dabei …