Mit 70 im IT-Team
Im Vorfeld des Weltcups baut das Team die Infrastruktur auf, richtet Computer und Drucker ein und erstellt Listen mit den wichtigsten Telefonnummern. Währenddessen steht es den Medienvertretern zur Seite, die ihre Texte, Fotos und Bewegtbilder in die Welt verbreiten – und dafür eine stabile Leitung brauchen. „Die Aufgaben werden immer mehr, weil immer mehr Technik ausgefeilter wird und höhere Datenmengen gebraucht werden“, erklärt Erika Schmidt. Aber: Das Team ist eine eingeschworene Truppe. „Jeder weiß, was er zu tun hat und erledigt das dann auch“, sagt die 70-Jährige, die im Rennsteighaus arbeitet. Es wird in der Weltcup-Woche zum Medienzentrum umfunktioniert.
Prüfung abgelegt
Im Stadion ist Sandra Fräbel eingesetzt, also mittendrin im Wettkampfgeschehen. Einst als Ordnerin in der Arena, hat sie sich in den vergangenen Jahren Stück für Stück als Wettkampfrichterin etabliert und dafür sogar eine Prüfung abgelegt. „Wir fiebern jedes Jahr auf den Weltcup hin. Ich bin sehr froh, dabei sein zu können und Teil der Helfer-Familie zu sein“, sagt die Frau aus Wernshausen.
Sie weiß genau, was es bedeutet, zu den besten Biathleten der Welt zu gehören. Ihr Sohn hat den Sport bis vor drei Jahren selbst betrieben. „Es wäre schon schön gewesen, wenn er selbst einmal hier gestartet wäre. Aber es kann nicht jeder ein Erik Lesser werden“, sagt Sandra Fräbel.
WM als Höhepunkt
Auch Gerd Schulz kennt den spannenden Sport, der gute Leistungen am Schießstand und in der Loipe verlangt, aus dem Effeff. Er war Biathlet und arbeitete von 1982 an als Trainer an der Sportschule in Oberhof. Als seine Frau 1988 in die Bundesrepublik flüchtete, musste er die Anstellung aufgeben, doch nach dem Mauerfall fand er zurück in den Sport. „Ich kannte Mark Kirchner und Sven Fischer noch aus meiner Zeit als Trainer. Ich wollte sie gern unterstützen, solange sie aktiv waren. Aber als Sven seine Karriere beendete, habe ich selbst den Absprung verpasst“, sagt er und lacht.
So unterschiedlich die Aufgaben der Helfer sind, so sehr eint sie zwei wesentliche Faktoren: Die Liebe zum Biathlon – und der starke Wunsch einer geschichtsträchtigen WM in zwei Jahren, bei der die Helfer aus der Region selbstverständlich wieder dabei sein wollen. Dann mit vollem Haus am Grenzadler.