Ehrenamtler gewürdigt Sie bringen Leben in die „Wolke 14“

Sarah Jakob

Nach zweijähriger Zwangspause sind im Stadtteilzentrum „Wolke 14“ endlich wieder dessen Ehrenamtliche ausgezeichnet worden. Unter ihnen befindet sich auch eine ganz besondere Helferin.

 
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Für ihren Einsatz in der „Wolke 14“ hat Bürgermeister Heiko Voigt im Namen der Spielzeugstadt zahlreichen Ehrenamtlichen gedankt. Der Treffpunkt für Jung und Alt mit Mehrzweckhalle und genügend Platz für zahlreiche Kurse und gemeinschaftliche Aktivitäten stellt seit nunmehr 13 Jahren einen wichtigen Baustein für das kulturelle Leben dar.

Ohne helfende Hände wäre dieser Ort laut dem Spielzeugstadt-Chef jedoch nur eine „leere Hülle“. Mit Leben gefüllt werde das Gebäude durch die Frauen und Männer, die unentgeltlich zur Verfügung stehen, um beispielsweise bei Veranstaltungen Gäste zu bewirten oder Aktionstage als Betreuer zu leiten. Im Multifunktionszentrum ist immer was los – einige Veranstaltungen seien laut Voigt aus dem Kalender der Stadt gar nicht mehr wegzudenken. Dazu gehören unter anderem der Tanztee, das Oktoberfest mit originalgetreuer Dirndl-Tracht, der Puzzletreff, das Wolkencafé und der Kinderfasching. Außerdem kümmern sich Leute in verschiedenen Teams um das sportliche Angebot, wie die Tanzgruppe „Dance4Kids“ und den musikalischen Bereich, wie etwa die Senioren-Sängergruppe. Laut „Wolke 14“- Sozialarbeiterin Kerstin Schuricht melden sich zudem immer wieder neue Interessierte bei ihr. Auch Eifrige, die ihre Dienste in mehreren Bereichen anbieten, gibt es.

Als zu Beginn der Ehrung Sängerin Ines Ehrlicher in ihrem vorbereiteten Lied „Ein kleines Glück“ von Künstlerin Helene Fischer fragt, „Was war dein schönster Augenblick?“, haben ihre Zuhörer sicherlich den ein oder anderen besonderen Moment im Kopf. Im Song heißt es unter anderem auch „Ich finde schön, ein kleines Stück mit dir zu gehen“ – daraufhin korrigiert der Spielzeugstadt-Chef: „Die meisten gehen schon ein großes Stück mit uns.“ Insgesamt sind es 34 an der Zahl, mit einer vorherrschenden Altersspanne von sagenhaften 80 Jahren.

Eine von den Ehrenamtlichen, die bei Veranstaltungen in der „Wolke 14“ für einen reibungslosen Ablauf sorgen, ist Renate Jakob, selbst ebenfalls aus Sonneberg-Wolkenrasen. Die 85-Jährige ist am Dienstagabend die älteste zu Ehrende. Mittlerweile sei sie zwar „nicht mehr im Dienst“, wie sie lachend anmerkt. Jedoch freut sie sich enorm, dass so viele ihre Aufgabe übernehmen und weiterführen. Das macht sie mit einer Handbewegung in die Runde am Tisch klar.

Denn heute sind es einmal die Ehrenamtlichen, die bedient und mit leckeren Speisen sowie einem Gläschen Sekt verwöhnt werden. Doch was hat Renate Jakob so gefallen, an ihrem Einsatz? „Das ist einfach eine Ehre, wenn man die Menschen zufrieden sieht und sie dann auch zu verschiedenen Anlassen wiederkommen“, weiß die 85-Jährige sofort die Antwort. Besonders glücklich blickt sie auf den Tanztee zurück, wo immer ausgelassen Stimmung herrschte. „Alle hatten ihren Spaß.“

Schnell Gefallen gefunden

Doch nebst den Abgesandten der Stadtverwaltung, Bürgermeister Voigt, Sachgebietsleitern für Soziales, Bettina Sieber und Kämmerer Steffen Hähnlein und den restlichen Erwachsenen sitzen zwei junge Helferinnen.

Sunny und Aline Morgenroth heißen sie. Am Tisch in der Raummitte hören sie gespannt zu. Wenig später gehen sie selbstsicher mit Mama Yvonne nach vorne, um sich beim Bürgermeister einen bunten Blumenstrauß und einen Schwimmbadgutschein als Dankeschön für ihr Engagement abzuholen. Bemerkenswert: Sunny Morgenroth ist mit gerade einmal fünf Jahren die jüngste Ehrenamtliche, die das bunte Treiben in der „Wolke 14“ mitorganisiert. Wie es dazu gekommen ist erklärt ihre Mutter ganz stolz: „Ich war schon länger mit dem Team um Kerstin Schuricht der Einrichtung in Kontakt und habe irgendwann die Kreativnachmittage betreut. Sunny war dort von Anfang an mit dabei.“

Mit der Zeit merkte Yvonne Morgenroth dann, dass ihre jüngste Tochter nicht nur mitspielen will, sondern großes Interesse daran zeigt, den anderen Kindern zu helfen und sich mit ihnen spielerisch zu beschäftigen. So werden neue Gesichter schnell in die Gemeinschaft integriert, haben sie doch sofort eine gleichaltrige Ansprechpartnerin. Aber auch auf noch Jüngere würde Sunny schnell zugehen. Auch Schwester Aline engagiert sich freilich für das Stadtteilzentrum und fungierte dabei freilich stets als Vorbild für die kleine Schwester. Diese freut sich sichtlich über den Schwimmbadgutschein und den schönen Nachmittag mit der ganzen Familie an dem Ort, den sie regelmäßig zum Spielen besucht. „Am liebsten mag ich das Kegelspiel“, erklärt sie. Dabei wird ein Kegelset für Kinder im Zimmer aufgestellt und Sunny macht allen vor, wie es richtig geht.

Letztendlich sei es aber egal, wie alt man ist: Den vielen Helfern, die täglich, wöchentlich oder monatlich Menschen schöne Stunden im Mehrzweckzentrum bescheren, gebührt allen Dank. Deshalb wird im Laufe der Ehrung jeder aufgerufen und bekommt ein süßes, ein hochprozentiges und ein blumiges Dankeschön überreicht. Dem schließt sich Kerstin Schuricht im Namen ihrer Kollegen Gert Eschrich und Martina Leipold an: „Wir schätzen sehr, was unsere Freiwilligen leisten. Wir sind eine große Familie, wir halten zusammen.“ Sie berichtet, dass ihre Helfer aktuell schon wieder vor Ideen, welche Thementage und Aktionen man alles demnächst umsetzen könnte, nur so sprühen.

Nun heißt es aber erst einmal, den weiteren Abend zu genießen. Und zu so einem Festakt gehört natürlich noch mehr Musik: Diese kommt von der Jugendklasse der Oberlinder Blasmusik unter der Leitung von Heidi Gallert. Dem Auftritt schließt sich lauter Applaus an und bevor das Buffet eröffnet wird, hat Bürgermeister Voigt noch eine wichtige Anmerkung. Es sei so wichtig, dass die Ehrenamtlichen mit ihrer Funktion stets andere Menschen dazu motivieren, es ihnen gleich zu tun. So würde die „Wolke 14“ niemals Gefahr laufen, jemals eine „leere Hülle“ zu werden.

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