Nach Meiningen, Schmalkalden und Nordhausen ist Saalfeld bereits das dritte überregionale Treffen dieser Art, zu dem die in der Regel ehrenamtlich engagierten Wegeforscher einladen. Das Thema hat vor allem im Süden Thüringens eine länger währende Vorgeschichte. Mitte der 1980er Jahre hatte der Archäologe Bernd Bahn von Weimar aus, die Interessierten zu einem noch ziemlich losen Treffen zusammengebracht. Bahn hat gemeinsam mit dem Historiker Pierre Fütterer und der Kulturwissenschaftlerin Andrea Jakob die Veranstaltung vorbereitet. In der sprichwörtlichen Schublade landeten die „alten Wege“ keineswegs, denn durch das damalige Museum für Ur- und Frühgeschichte wurden noch vor 1990 einzelne Wege-Abschnitte bei Judenbach oder im Altkreis Ilmenau unter Denkmalschutz gestellt. Weitaus nachhaltiger war jedoch die Wirkung in der Fläche, denn zwischen Schmalkalden und Sonneberg machten sich Ehrenamtler auf den Weg, um die Spuren der frühen Verkehrsgeschichte zu erkunden. Ein klassisches Bürgerforschungsvorhaben an der Nahtstelle zwischen Laien- und Profiforschung ist das Wege-Thema, klassischen in Archäologie, Regionalgeschichte und Geografie verortet und alles andere als „hausbacken“. Längst bedienen sich die Wegeforscher moderner Instrumentarien, schalten digitale Geländemodell auf historische Karten und eröffnen neue Einblicke in ein altes Thema.