Jugendliche sind nun DFB-Junioren-Coach

Ebern - Uwe Derra, DFB-Trainer im Kreis Haßberge, der auch in Teilzeit am FRG in Ebern als Sportlehrer tätig ist, freute sich, dass die DFB-Urkunden am Donnerstag dieser Woche an die Schüler des Friedrich-Rückert-Gymnasiums im historischen Rathaussaal der Stadt Ebern übergeben werden konnten. An die Jugendlichen gewandt sagte Derra, dass sie ein "ganz besonderes Fußballjahr" hinter sich hätten, welches unter teils schwierigen Umständen stattfinden musste. Vieles sei über Videokonferenzen mit Schulen und Schülern abgearbeitet worden. Der Start der Ausbildung konnte wie gewohnt reibungslos beginnen, unter hervorragenden Rahmenbedingungen mit der Dreifachturnhalle und dem Sportplatz.

Wegen Corona sei der Unterricht ausgefallen und man musste sich mit Videoschaltungen behelfen. "Wir haben versucht, euch auf kindergerechte Weise die Trainingslehre nahe zu bringen und praktisch lernen lassen", sagte Derra. Sie hätten das Rüstzeug bekommen, auf dem man aufbauen könne um eventuell in den eigenen Vereinen Traineraufgaben für den Kinder- und Jugendbereich übernehmen zu können. "Wenn die Junioren-Coach-Ausbildung dazu beiträgt, würden wir uns freuen", so Derra.

Der DFB-Junior-Coach ist als Einstieg in die lizensierte Trainertätigkeit gedacht und eine neue Säule innerhalb der DFB-Qualifizierungsoffensive. Fußballbegeisterte Schüler ab 15 Jahren werden in einer kostenlosen 40-stündigen Schulung an ausgewählten Ausbildungsschulen ausgebildet. Ebern ist eine der Schulen in Bayern, wo dies stattfindet. Die Ausbildung wird von dem jeweils zuständigen Landesverband unterstützt und begleitet. Neben dem sportspezifischen Wissen wird besonderer Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung gelegt. Die Teilnehmer sollen früh die Möglichkeit erhalten, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, Trainererfahrung zu sammeln und selbst Kindern den Spaß am Fußball zu vermitteln, schreibt der DFB.

Bürgermeister Jürgen Hennemann fand es gut, dass die Schüler Zusatzangebote an ihrer Schule wahrgenommen haben. Es sei toll, dass die Gymnasiasten sich entschlossen hätten, diese Ausbildung zu wählen und vielleicht auch später im Ehrenamt ihren Vereinen zur Verfügung zu stehen. "Gerade bei uns im ländlichen Bereich kommt es darauf an, selber etwas in die Hand zu nehmen und sich in der Gesellschaft einzubringen", so Hennemann. Es liege an jedem selbst, Engagement einzubringen, um das Umfeld aktiv mitzugestalten. Das Stadtoberhaupt gratulierte den Schülern zur bestandenen Prüfung. Martin Pöhner, Schulleiter des FRG, bedankte sich bei den Ausbildern, dass der Lehrgang am Gymnasium stattfinden konnte. Es sei ein Vorteil, wenn man was machen könne, was einem Spaß macht und hierfür noch Punkte für das Abitur bekommen würde, sagte Pöhner. "Sport ist allemal sinnvoll, weil dieser die Gesundheit erhält", so der Oberstudiendirektor.

Michael Kotterba vom DFB-Stützpunkt Haßberge betonte, dass es wichtig sei, sich einzubringen, einen festen Standpunkt zu vertreten und mit beiden Beinen im Leben zu stehen. "Uwe Derra und ich können euch bescheinigen, dass ihr in der Ausbildung Standfestigkeit bewiesen habt und trotz widriger Umstände alles bewältigt habt. Dafür sind wir euch dankbar", sagte Michael Kotterba. Es sei wichtig im Leben immer wieder mal was Neues anzupacken. Es gebe nur zwei Schulen in Bayern, die diese Ausbildung durchführen würden, eine in Oberbayern und hier in Ebern. "Da könnt ihr und die Schule schon stolz drauf sein", so Kotterba, um dann mit Uwe Derra die DFB-Jugend-Coach-Urkunden zu übergeben.