Noch steht am Kreisel das alte Gasthaus Post, dessen für den Neubau notwendiger Abriss bereits seit Monaten für Diskussionen in der Stadt sorgt. Für einen Neubau an exponierter Stelle befürchten kritische Stimmen einen "modernen Klotz", ähnlich dem neuen Haßfurter Amtsgericht, wie es hieß. Trotz größtmöglicher Gestaltungsfreiheit wollte die Stadt Ebern dem vorbeugen, indem sie in der im Mai verabschiedeten 5. Änderung des Bebauungsplanes Westlich der Bahnhofstraße Passagen einfügte, die eine Orientierung von Fassaden und Dachgestaltung "an die Umgebungsbebauung" fordert, um, so wörtlich, "den Charakter im Stadtbild weitestgehend zu erhalten". Ein Satz, der nun auf Einwand des Staatlichen Bauamts Schweinfurt gestrichen wird. Dessen Begründung: Im betreffenden Bereich herrsche "kein homogenes Stadtbild" vor, an dem sich orientieren ließe. "Der städtebauliche Umgriff ist geprägt durch eine heterogene Sammlung unterschiedlicher gebäudlicher Entstehungzeiten in guter und weniger guter baulich umgesetzter Qualität", heißt es. Nicht weiter schlimm, urteilen Stadtverwaltung und der einstimmig zustimmende Bauausschuss, da Dachform und -gestaltung bereits im bestehende rechtskräftigen Bebauungsplan freigestellt seien; für die Bauausführung hofft man dann durch Beteiligung bei Architekten- sowie Entwurfsauswahl und entsprechende Vorgaben in der Leistungsbeschreibung Einfluss zu haben.