"Die Diakonie Bamberg-Forchheim hat über 40 Einrichtungen und Projekte. Mit dem Lockdown mussten wir einige Angebote eindampfen oder gar schließen", berichtet Dr. Norbert Kern, Vorstandsvorsitzender. "Unsere Größe war aber auch unser Glück: Während die Tagespflegen schließen mussten, benötigten die Pflegeheime teilweise Personal. Und auch in anderen Bereichen waren helfende Hände willkommen." Mitarbeitende, die eigentlich im Bamberger Jugendgästehaus in der Hauswirtschaft arbeiten, sind aktuell im Seniorenzentrum Katharina von Bora im Einsatz, die Fahrer der Tagespflegen schwangen den Malerpinsel und frischten das Tageszentrum Mostviel auf und einige Mitarbeitende machten sich auf in ein kleines berufliches Abenteuer und wechselten - wie Sabrina Mende - die Einrichtung, die Abteilung und den Fachbereich. "Wir freuen uns sehr, dass wir nicht zuletzt durch die Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich auf Neues einzulassen, tatsächlich bis jetzt niemanden in Kurzarbeit schicken mussten", freut sich Karl-Heinz Seib, Vorstand Personal bei der Diakonie Bamberg-Forchheim. Die Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) der Diakonie ermöglichen es, innerhalb eines Trägers Mitarbeitende bis zu drei Monaten an eine andere Einrichtung "auszuleihen". Das habe man genutzt. Anstatt mit Kindern zu arbeiten, steht Sabrina Mende seit Mitte Mai am Bügelbrett, legt Wäsche zusammen, sortiert sie und steht an der Mangel. "Das ist aber eigentlich Heikes Metier", lacht die junge Frau ihre Kollegin Heike Amon an. Diese ist auch kein Stammpersonal in der Wäscherei von St. Elisabeth: Normalerweise organisiert sie die Küche in der Diakonie-Kita St. Johannis in Hirschaid und sorgt dort als Hauswirtschaftskraft für Ordnung. Die beiden "Neuen" sind in St. Elisabeth bereits bestens integriert. "Schade, dass sie uns in ein paar Wochen schon wieder verlassen", meint auch Einrichtungsleiter Stefan Dünkel. Sein Wäscherei-Team hätte sehr von diesem Austausch profitiert. "Es ist nie schlecht, wenn jemand mit einem frischen Blick von außen kommt." Er ermutigt die beiden Kita-Mitarbeiterinnen, auch Ideen einzubringen, um eventuell Abläufe oder auch einfach Kleinigkeiten verbessern zu können.