Auch Tanja Roeß ist mit ihrem Schmuckkästchen in den Wochen vor Weihnachten normalerweise auf fünf oder sechs Märkten unterwegs. Über die zumindest virtuelle Alternative freut sie sich ebenso wie ihr Mann: Wobei es Ecki Roeß gar nicht einmal so um den Verkauf geht, wie er sagt. Der Sonderschullehrer freut sich vielmehr über die Gelegenheit, auf dieser Plattform die Werke seiner Schüler der Lebenshilfe in Bamberg vorstellen zu können. Diese fertigen unter Anleitung Kleinkunst und Nützliches für den Alltag. "Der Erlös geht Eins zu Eins in neue Projekte, die wir uns aussuchen", erklärt der Eberner. Neben Spaß an der Kreativität stehe hier die Freude am Gestalten und das Austoben mit Farben, Formen und Gerüchen an erster Stelle. "Wir wollen einfach mal zeigen, was die Jugendlichen so können", erklärt Roeß. Das tun sie sonst mit ihren Werken beim Martini-Markt, der heuer aber genauso ausfallen muss. Die Alternative sei sogar noch besser, so Ecki Roeß: Schließlich zählen sonst fast nur die Eltern zu den "Kunden", nun erfahren die kunstvollen Objekte auch einmal die Wertschätzung einer breiteren Öffentlichkeit.
Nun hoffen die Aussteller, dass sich das Ganze mit der Zeit herumspricht und noch viel mehr Menschen der Gruppe beitreten und Vorweihnachtsluft schnuppern. Und auch der Glühwein muss ja trotz abgesagter "Live"-Weihnachtsmärkte nicht unbedingt fehlen: "Es kann sich ja jeder eine Tasse mit an den PC nehmen", schmunzelt Lena Marks. Dann stellt sich auch beim virtuellen Weihnachtsmarktbesuch ganz sicher noch ein bisschen mehr adventliche Vorfreude ein.