Polizei findet Drogen und Geld Razzien gegen kriminelles Neonazi-Netzwerk

red , aktualisiert am 26.02.2021 - 10:09 Uhr
Polizei – Symbolbild. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild/Karl-Josef Hildenbrand

Das Thüringer Landeskriminalamt geht seit Freitagmorgen gegen ein hochkriminelles Neonazi-Netzwerk in Thüringen vor.

 
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Erfurt - Mit einer Großrazzia in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen ist die Polizei gegen ein Neonazi-Netzwerk vorgegangen. Dabei ging es vor allem um den Verdacht des organisierten Drogenhandels und der Geldwäsche, wie das Landeskriminalamt Thüringen am Freitagmorgen mitteilte. Mehr als 500 Polizisten waren seit dem frühen Morgen beteiligt, darunter Spezialeinsatzkommandos (SEK). Mindestens eine Durchsuchung gab es auch in Hessen. Gegen acht Verdächtige mit deutscher Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 24 und 55 Jahren lagen Haftbefehle vor.

Die Polizei durchsuchte mit mehr als 500 Einsatzkräften 27 Wohnungen und Geschäftsräume, nach LKA-Angaben kamen auch Hunde und eine Drohne zum Einsatz. Ziel sei es, Beweise zu finden sowie Vermögen aus kriminellen Geschäften, etwa Autos oder teure Möbel, sicherzustellen. Weitere Durchsuchungen könnten im Lauf des Tages noch hinzukommen, wenn sich neue Verdachtsmomente ergeben würden, sagte ein Sprecher des LKA.

Bislang habe die Polizei Bargeld und Drogen gefunden, hieß es am Vormittag. Auch ein Auto wurde bei den Durchsuchungen am Freitag sichergestellt, wie das LKA mitteilte. Schwerpunkt der Durchsuchungen sei der Raum Gotha, hieß es.

Nach LKA-Angaben wurden acht Verdächtige mit deutscher Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 24 und 55 Jahren verhaftet. Außerdem wurde ein weiterer Haftbefehl durchgesetzt und noch eine weitere Person wegen eines Drogenfunds festgenommen.

Nach einem Bericht des MDR sollen die Verdächtigen Mitglieder von zwei Neonazi-Bruderschaften sein. Sie sollen seit Jahren kriminell sein und weite Teile des Drogenhandels in Thüringen organisieren. Dazu sollen dem Bericht nach mutmaßlich auch Waffengeschäfte kommen.

Auslöser für die Ermittlungen gegen das Neonazi-Netzwerk soll eine Abhöroperation des Thüringer Verfassungsschutzes gewesen sein. Die beiden Neonazi-Bruderschaften sollen ähnlich wie kriminelle Rockerbanden organisiert sein, eine strenge Hierarchie und bestimmte Symbole haben. Sie sollen aus verschiedenen Vorläufer-Gruppen hervorgegangen sein und sich 2015 gegründet haben.

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