Hat Suhl ein Drogenproblem? Diese Frage zu beantworten, ist nicht einfach. Die Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik taugen dafür nicht. Schließlich tauchen darin unter der Kategorie „Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz“ nur die Fälle auf, die der Polizei bei Kontrollen mehr oder weniger zufällig ins Netz gehen. Die Dunkelziffer ist vielerorts ungleich höher. Ein repräsentativerer Indikator ist die Belastung des Abwassers. Wie andere größere Städte auch, hat Suhl eine solche Analyse beim Abwasserverband, dem Zweckverband Wasser und Abwasser Suhl „Mittlerer Rennsteig“ (ZWAS), in Auftrag gegeben. Ein Jahr lang ließ der Verband in regelmäßigen Abständen Wasser aus dem Zufluss zur Kläranlage Dietzhausen entnehmen und auf Rückstände des Stoffes Methamphetamin untersuchen. Jenem aufputschenden Wirkstoff also, der in den synthetischen Drogen vorkommt, die unter dem Straßennamen Crystal Meth, Ice oder Speed gedealt und konsumiert werden. Auch in Suhl – und das nicht zu knapp, wie die beeindruckenden Ergebnisse der Langzeitanalyse belegen.